Bei der zur Zeit angebotenen Fülle an Buchtest kann man schnell den Überblick verlieren. Was gestern noch neu war, ist heute schon wieder alt und ständig kommen neue Varianten auf den Markt (… die sich dann meist als „alter Wein in neuen Schläuchen“ erweisen). Um die für Sie möglichst genau passenden Buchtest-Variante heraus zu selektieren, soll dieser Vergleich bzw. diese Gegenüberstellung verschiedener Buchtests etwas Licht ins Dunkel bringen. Für all diejenigen die sich bisher noch gar nicht mit dem Buchtest befasst haben, folgt zunächst eine kurze Erklärung: Beim Buchtest geht es im Grunde immer darum, dass der Zuschauer ein Wort aus einem Buch auswählt, dieses aber nicht nennt. Der Zauberkünstler ist jedoch meist binnen kürzester Zeit in der Lage, das gewählte Wort zu nennen, als hätte er die Gedanken des Zuschauers gelesen. Das „Drum Herum“ ist dann reine Darstellungskunst und Schauspielerei wodurch aus dem Ganzen schließlich eine unterhaltsame Mental-Routine wird. So lässt sich der Buchtest grob und zusammenfassend beschreiben. Für die Umsetzung dieses Grundeffektes gibt es nun – wie bereits angesprochen – viele verschiedene Tricktechniken. Einige davon konnten sich etablieren und sind gängige Praxis geworden, andere wiederum konnten sich nur sehr kurz am Markt halten und sind aufgrund fehlender Praxistauglichkeit größtenteils wieder verschwunden. Fangen wir einmal beim Buch an. Jeder Buchtest funktioniert mit einem Buch, daran kommt man nicht vorbei. Hier lässt sich schon einmal eine Vorauswahl treffen, denn hierzulande dürfte es die Mindestanforderung des Zauberkünstlers sein, ein deutschsprachiges Buch zu verwenden. Somit fallen die englischsprachigen Buchtests für den deutschsprachigen Raum meist schon einmal weg (zwar gibt es immer wieder auch Zauberkünstler, die in einer deutschsprachigen Show mit deutschsprachigen Gästen einen englischsprachigen Buchtest perfekt unterbringen, aber dies sind ganzheitlich betrachtet doch eher Einzelfälle). Über den Wegfall der englischsprachigen Varianten wird die Tatsache, dass die besten Buchtests auch in deutscher Sprache erhältlich sind, schnell hinweg trösten (warum einen englischen Buchtest verwenden, wenn es das gleiche – gute – Trickprinzip auch in deutscher Sprache gibt?). Und obwohl die Sprach-Auswahl bereits getroffen wurde, wenden wir uns zunächst dem „Word in a Million“ zu, welcher komplett Sprachunabhängig funktioniert. Warum? Ganz einfach – bei „Word in a Million“ wird ein Gimmick geliefert, welches man in ein beliebiges Buch einbauen kann, Voraussetzung ist lediglich, dass das Buch einen Schutzumschlag hat. Das Gimmick wird unter dem Schutzumschlag platziert und schon kann es losgehen. „Word in a Million“ ist in der Handhabung recht einfach und hat einen großen Vorteil, aber auch einen Nachteil gegenüber anderen Tricktechniken: Vorteil ist, dass man in keiner Weise Fragen stellen muss. Man lässt sich einfach das Buch vom Zuschauer zurückgeben und schon weiß man welches Wort er ausgesucht hat. Nachteil ist jedoch, dass der Zuschauer das Wort vorher notieren muss. Dies lässt sich zwar sehr unauffällig rechtfertigen indem man es so verpackt, als wolle man ausschließen, dass er das Wort gleich wieder vergisst, aber insgesamt ist es dann doch ein kleines Manko, denn bei diesem kleinen Zwischenschritt denken die Skeptiker gleich an präparierte Kugelschreiber und Kameras an der Decke. Nichts desto trotz ist „Word in a Million“ ein weit verbreiteter Buchtest der in vielerlei Hinsicht empfehlenswert ist. Zum einen ist da das gute Preis-Leistungs-Verhältnis zu nennen und zum anderen die oben genannte Tatsache, dass man nahezu jedes beliebige Buch verwenden kann. Somit kann man auch mehrere Bücher präparieren und vom Zuschauer vorab sogar ein beliebiges Buch wählen lassen – vorausgesetzt natürlich, man kauft mehrere Gimmicks. Die meisten Vollblut-Mentalisten wollen jedoch nicht, dass der Zuschauer beim Buchtest etwas schreiben muss. Oft wird schon bei anderen Effekten geschrieben (z.B. Center-Tear) und der Zuschauer soll mit der Schreiberei ja nicht gelangweilt oder überstrapaziert werden. Abgesehen davon wird der Buchtest insgesamt noch erheblich stärker, wenn das ausgewählte Wort tatsächlich ausschließlich um Kopf des Zuschauers existiert. Und dies führt zu ein paar weiteren Varianten: Eine Tricktechnik die zwar auch sehr preiswert umzusetzen und zudem ebenfalls mit fast jedem Buch möglich ist, ist folgende: Man nehme einen dicken Wollfaden und ein Taschenbuch. Dann bohrt man ein sehr kleines Loch durch das Buch. Das Loch muss sich ziemlich weit oben befinden und zudem möglichst nah am Buchrücken. Der Wollfaden wird dann durch das Loch hindurch gezogen und in einer lockeren Schlaufe verknotet. Für den Laien sieht es so aus, als hätte man das Buch mit einer Aufhäng-Möglichkeit versehen. Als Zauberkünstler hat man jedoch einen Buchtest in der Hand. Die Anwendung ist denkbar einfach. Der Wollfaden wird zunächst einmal straff gezogen. Dann öffnet man das Buch einen kleinen Spalt und hält es dem Zuschauer ins Gesicht. Anschließend wird das Buch durchgeriffelt und der Zuschauer soll an einer beliebigen Stelle „Stopp“ rufen. An dieser Stelle wird das Buch weit geöffnet – natürlich nur in Richtung des Zuschauers (… der Zauberkünstler kann zu diesem Zeitpunkt noch nichts sehen). Der Zuschauer wird aufgefordert, sich das erste Wort auf dieser Doppelseite zu merken, dann wird das Buch wieder geschlossen. Das Tückische daran ist, dass nun automatisch die geöffnete Buchseite markiert ist, denn durch das weite Ausklappen des Buches nach dem Stopp-Ruf wurde der Wollfaden in genau diese Doppelseite hinein gezogen. Nach dem Schließen des Buches schoppt sich der Faden dann genau an dieser Seite und man kann beim Blick von oben genau sehen, wo das Buch nicht exakt schließt. Nun muss nur noch beiläufig diese Seite geöffnet und das erste Wort betrachtet werden, schon kennt man das geheime Wort. Diese Technik ist zwar sehr einfach und zudem auch noch preiswert umzusetzen, jedoch wird sie nur selten verwendet. Genau genommen hat diese Technik nur Nachteile, denn zum einen...