Schon seit langer Zeit ist bei den Zauberkünstlern der Raven sehr beliebt. Mittlerweile hat der Raven genug Konkurrenz, nämlich Gecko, Black Widow und Co. Aber was ist eigentlich ein Raven und was ist der Unterschied zum Gecko oder zur Black Widow? Der Raven ist ein Hilfsmittel, welches dem Zauberkünstler ermöglicht, Gegenstände erscheinen und verschwinden zu lassen. Beim Verschwinden lassen ist man auf metallische (ferromagnetische) Gegenstände beschränkt, denn der Raven funktioniert mit einem Magneten. Um es auf den Punkt zu bringen: Der Raven besteht aus einem Magnet, der mit Filz überzogen ist und an einem Zugmechanismus befestigt ist. In der Art des Zugmechanismuses unterscheiden sich die beiden Varianten des Raven. Es gibt folgende Varianten: Classic Raven – Hierbei handelt es sich um die Standard-Variante des Raven. Der Zugmechanismus besteht ganz einfach aus einem Gummiband, das im Ärmel oder unter dem Hemd mit einer Sicherheitsnadel befestigt wird und für einen kurzen aber kräftigen Gegenzug sorgt. Der Vorteil des Classic Raven ist, dass er komplett geräuschlos arbeitet. Jedoch ist der Bewegungsumfang stark eingeschränkt, was im Prinzip nicht schlimm ist, da bei der Anwendung nur ein sehr geringer Zugweg erforderlich ist. Dennoch wurde eine zweite Version entwickelt… Reel Raven – Bei dieser Variante besteht der Zugmechanismus aus einem kleinen Seilzug (ähnlich wie der Seilzug an dem Ski-Lift-Karten oder Schlüsselanhänger befestigt werden). Anstelle des Gummibandes befindet sich also an der gepolsterten Magnetplatte eine kleine Seilrolle mit einem Klipp auf der Rückseite. In der Praxis wird dann im Ärmel oder unter dem Hemd eine Sicherheitsnadel befestigt, in welche der Klipp eingehängt wird. Der Reel Raven hat eine größere Zugweite als der Classic Raven, was in gewissen Situationen ein Vorteil ist. Es gibt aber auch einen großen Nachteil, nämlich ist der Reel Raven nicht geräuschlos… beim Einziehen des Seiles kann man ein surrendes Geräusch hören. Deshalb muss der Reel Raven über eine weitere Sicherheitsnadel geführt werden, so dass nicht das gesamte Seil eingezogen wird, sondern nur ca. 15 cm. Also so weit bis die Magnetplatte an der vorderen Sicherheitsnadel hängen bleibt. Bei der Vorführung wird der Raven gespannt und in der Hand getragen. Bei Bedarf kann man dann über einen metallischen/magnetischen Gegenstand wischen und den Raven anschließend einfach los lassen. Dadurch wird der Gegenstand vom Raven aufgenommen (Magnetkraft) und unter den Ärmel gezogen. Beim Aufnehmen des Gegenstandes spielt der Filzbelag an der Magnetplatte eine entscheidende Rolle, nämlich wird dadurch vermieden, dass der Gegenstand beim Auftreffen auf den Magneten ein Geräusch verursacht. Insgesamt ist der Raven (egal welche Ausführung) relativ einfach anzuwenden und mit etwas Übung und Geschick kann man die Hände sogar vor der Vorführung beidseitig vorzeigen. Wenn der Raven durch die Knopfleiste eines Hemdes geführt wird, kann man sogar mit kurzen bzw. hoch gekrempelten Ärmeln zaubern. Eine Sache lässt sich jedoch nicht beseitigen – nämlich die Tatsache, dass man den Raven vor jeder Vorführung neu in die Hand spannen muss, dadurch lässt sich der Trick nicht zwei mal direkt hintereinander vorführen. Und genau hier kommt die Black Widow ins Spiel. Die Black Widow besitzt genau die gleiche, mit Filz überzogene Magnetplatte wie der Raven. Jedoch hängt diese Magnetplatte nicht an einem Seilzug oder an einem Gummiband, sondern an einer Schiene. Diese Schiene wiederum ist mit einer Manschette verbunden, die am Unterarm befestigt wird. Über einen Seilzug lässt sich durch Vor- und Zurückbewegen des Armes eine Mechanik betätigen, welche die Schiene mit der Magnetplatte aus- und wieder einfährt. Dadurch gelangt die Magnetplatte kurzzeitig unter die Hand des Zauberers und anschließend wieder zurück unter den Ärmel. Der große Vorteil der Black Widow ist, dass die Mechanik beliebig oft betätigt werden kann, dadurch lässt sich der Trick mehrmals hintereinander wiederholen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Black Widow zusätzlich zur Magnetplatte noch einen kleinen Greifarm besitzt, mit dem sich z.B. Zettel oder Spielkarten greifen lassen. Dadurch kann man sich mit dem Black Widow Hold Out also auch vollautomatisch eine Spielkarte in die Hand geben lassen – genau so wie es schon von den alten Falschspielern praktiziert wurde. Allerdings hat die Black Widow auch zwei Nachteile. Zum einen ist da die Größe… das gesamte Gerät trägt mit einer Dicke von ca. 2 cm schon erheblich mehr auf als ein Raven. Man muss also schon ein Jackett mit weitern Ärmeln tragen damit es nicht auffällt. Außerdem muss man die Blickwinkel der Zuschauer beachten, besonders wenn man den Zuschauern am Tisch gegenüber sitzt und diese somit freie Sicht in die Ärmel des Zauberkünstlers haben. Der andere Nachteil ist, dass man immer auf Kleidung mit langen Ärmeln angewiesen ist. Im Gegensatz zum Raven kann man die Black Widow nicht an einer andern Stelle platzieren. Außerdem ist die Black Widow erheblich kostspieliger als ein Raven, denn sie kostet fast das 10-fache. Fazit im Vergleich zwischen Classic Raven, Reel Raven und Black Widow: Beide Versionen des Raven bieten ein optimales Preis-/Leistungs-Verhältnis. Wer in leiser Umgebung zaubert sollte den Classic Raven wählen und wer mehr Bewegungsfreiheit benötigt, der sollte sich den Reel Raven anschaffen. Die Black Widow sollte man nur dann kaufen, wenn man auf ein mehrmaliges Vorführen direkt hintereinander nicht verzichten kann. Ganz abgesehen von der kaufmännischen Seite, bei der eine derart große Investition meist erst dann Sinn macht, wenn man durch entsprechende Gagen bei Auftritten wieder Einnahmen erzielen kann. Nun ist da aber noch der so genannte Gecko von Jim Rosenbaum. Dieses Gerät ist dem Classic Raven sehr ähnlich – es arbeitet auch mit einem Gummizug. Jedoch ist man nicht auf metallische/ferromagnetische Gegenstände beschränkt, denn beim Gecko gibt es keine Magnete. Anstelle der Magnetplatte besitzt der Gecko eine Kunststoffplatte, auf...