Zaubertricks

am Mai 1, 2019 in Aktuell, Wissenswertes

Zaubertricks unterliegen, wie so vieles Andere auch, ständig einem Wandel der Zeit. Einst waren Zaubertricks nur einem engen Kreis von Magiern zugänglich und entsprechend streng wurde auch das Geheimnis hinter den Zaubertricks vor der Veröffentlichung bewahrt. Zu jener Zeit ging von den Magiern generell eine ganz besondere Ausstrahlung aus – mal wurden sie als Hof-Künstler sehr verehrt und mal als Hexer verbrannt. So wogen sich Vorteile und Nachteile oftmals gegenseitig auf. Auch Taschenspieler nutzen Zaubertricks für deren Geschäft. Zwar waren Menschen früher empfänglicher für Taschenspielertricks aber trotzdem fallen noch heute viele Menschen – vermutlich geblendet von den falschen Gewinnaussichten – auf die Zaubertricks der Taschenspieler herein. Es stellt sich nun die Frage, was für eine Bedeutung haben Zaubertricks in der heutigen Zeit noch und wie könnte es in Zukunft aussehen? Um auch den Taschenspieler zurück zu kommen – dieser wird zum Glück der Zauberbranche – heute von kaum einem Menschen mehr als Magier sondern nahezu überall als „Trickbetrüger“ eingestuft. Die Verbindung zwischen Zauberei und Taschenspielerei beschränkt sich daher auf einen sehr kleinen Bereich in dem ein echter Zauberkünstler die Taschenspielertricks zu Unterhaltungszwecken verwendet. Aber auch der Hof-Zauberer dient heute nicht mehr als Beispiel für einen Zaubertrickser – klar – denn er ist mittlerweile ausgestorben. Daher nun zum aktuellen Stand der Dinge: Zaubertricks werden heutzutage hauptsächlich von Profis zum Verdienen des Lebensunterhaltes oder von Amateuren als Hobby und zu reinen Unterhaltungszwecken verwendet. In Einzelfällen kommt es vor, dass ein Hobbyzauberkünstler auch in den Bereich des Profi-Zauberkünstlers eindringt und Buchungen gegen Gagen annimmt – dies geschieht leider oftmals zum Leidwesen der Berufszauberer die einem Preis-Dumping unterliegen und dadurch einen Auftrag verlieren. Aber das ist ein Thema für sich. Der Profi-Zauberer stellt sich i.d.R. mehrere Programme aus passenden Zaubertricks zusammen um für die meisten Situationen ein Standard-Repertoire zu haben – so haben die meisten Berufszauberer ein CloseUp- und ein StandUp-Programm sowie eine Hand voll Zaubertricks für das Table-Hopping. Mittlerweile sind auch Mental-Programme immer mehr gefragt und dafür geht der Trend vom reinen Bühnen-Programm mit Groß-Illusionen nach und nach zurück. Im Amateur- bzw. Hobby-Bereich sind die Zaubertricks meist weniger gut ausgesucht und kaum aufeinander abgestimmt. Die Ansprüche sind da einfach nicht so hoch, weil meist nur der Spaß und die Unterhaltung und nicht ein zahlender Auftraggeber dahinter steht. Dies bring allerdings auch mit sich, dass viele Amateure und Hobby-Zauberkünstler oft ein sehr großes Repertoire an Zaubertricks haben, denn in diesem Bereich wird viel ausprobiert und herumexperimentiert. Ein Zaubertrick wird da oftmals einfach so vorgeführt, weil er dem Zauberkünstler gerade so in den Sinn kommt und ohne dass dieser in ein Rahmenprogramm passt. Solange der Unterhaltungswert stimmt ist das da auch durchaus legitim. Unter den Amateuren bzw. Hobby-Zauberkünstlern finden sich viele unterschiedliche Personenkreise – eine genaue Abgrenzung ist da schwer zu machen. Aber große Gruppen sind neben den reinen „Hobbyisten“ wohl heutzutage Eltern und Großeltern, die für Ihre Kinder und Enkel zaubern sowie Schüler die auf dem Pausenhof mit schnellen und visuellen Zaubertricks so richtig auftrumpfen. Manchmal würde man es kaum glauben, wie fingerfertig und geschickt so man ein 12 jähriger schon ist. Eine ganz besondere Gruppe an Zauber-Interessenten darf allerdings auch nicht vergessen werden – es handelt sich dabei um diejenigen, die in vielen Fällen zwar kaum oder nur wenig zaubern aber dafür nahezu jeden Zaubertrick und dessen Funktionsweise kennen… gemeint ist die Gruppe der Zaubertrick-Sammler. Viele kreative Erfindungen gehen auf das Konto dieser Gruppe und vermutlich sind die Mitglieder dieser Gruppe nicht nur die wahren Kenner sondern auch die Trickerfinder und Zaubertrick-Archivare der Zukunft. Und beim Stichwort „Zukunft“ kommen wir schließlich zum Blick in die selbige: Nachdem bereits zur jetzigen Zeit nahezu alle Zaubertricks entschlüsselt sind und da fast jeden Tag ein neu erfundener Zaubertrick veröffentlicht wird, kann man nicht davon ausgehen, dass man in Zukunft mit dem reinen Wissen um das Geheimnis hinter einem Zaubertrick schon aus der Menge hervorstechen kann… hierzu wird wohl schon einiges mehr nötig sein. Wie es eben immer so ist, steigen die Anforderungen und die Ansprüche – vermutlich wird das reine Funktionsprinzip der Zaubertricks immer mehr in den Hintergrund treten und dafür die Präsentation und das „Wie“ immer wichtiger werden. Der Trend zeichnet sich ganz klar ab, denn wo man früher mit einer geschickten Apparatur ohne jegliche Fingerfertigkeit und ohne jegliche schauspielerische Fertigkeiten schon einen enormen Unterhaltungswert bieten konnte, wird man mit der gleichen Show heute nur noch müdes Gähnen ernten. Schaut man sich die wirklich erfolgreichen Zauberkünstler einmal genau an, so erkennt man, dass neben der schauspielerischen Leistung und einem ausgeklügelten Programm-Plan auch jede Menge „Persönlichkeit“ und „psychologische Feinabstimmung“ in der Zaubershow steckt. Wer also langfristig mit Zaubertricks unterhalten will muss nicht nur Zaubertricks kennen sonder mit den Zaubertricks ansprechen und fesseln können. Die Herausforderung der Zukunft heißt also „noch mehr Kreativität“. Zusammenfassend lässt sich also sagen: Wer sich Zaubertricks nur Kauft und vorführt wird langfristig nicht über den Hobby-Bereich hinaus kommen. Wer hingegen Zaubertricks kauft, sich damit befasst und eigene Einflüsse mit einfliesen lässt, der hat einen realistische Chance auch langfristig als professioneller Zauberkünstler angesehen und gebucht zu werden. Natürlich spiel heutzutage auch der Preis eine entscheidende Rolle und genau das macht es den Berufszauberkünstlern oftmals besonders schwer. Nicht nur dass man ständig mit dem Auftraggeber feilschen muss uns sich gute Argumente überlegen muss um seinen preis zu rechtfertigen sondern auch die Tatsache, dass es immer einen gibt, der es noch billiger macht. Aber auch da ist ganz klar: Wer einen Zauberkünstler buchen möchte und nicht bereit ist, eine professionelle Gage zu bezahlen, der wird auch keine professionelle Show und keine professionell vorgeführten Zaubertricks bekommen. Und wie...

Skriptentwicklung für Zauberkünstler

am Jan 2, 2019 in Aktuell, Tipps & Tricks

Was macht eine Routine oder gar eine ganze Show unterhaltsam und welche Faktoren können „bremsend“ wirken? Diese Frage stellt sich beim Zusammenbau einer Zaubershow oftmals. Dabei weiß jeder Zauberkünstler, dass gute Tricks und Fingerfertigkeit noch längst nicht „alles“ sind und dass es bei der Präsentation vor allem auf das „wie“ ankommt. Dieses Thema ist grundsätzlich sehr komplex, denn eine pauschale Anleitung dafür, wie man einen guten Vortrag aufbaut, gibt es nicht – hier spielen Faktoren wie „Persönlichkeit“, Publikum“ und „Anlass“ eine sehr große Rolle. Die beiden erfolgreichen Zauberkünstler Ingo Brehm und Albin Zinnecker gehen als gutes Beispiel voran in Sachen „Skriptentwicklung für Zauberkünstler“. Seit den 90er Jahren befassen sich die beiden mit der Zauberkunst und können so auf ein großes Erfahrungspotential zurückgreifen. Die professionelle Skriptentwicklung ist bei Ingo Brehm und Albin Zinnecker ein Teil des Erfolges – da wundert es nicht, dass die beiden regelmäßig in ganz Deutschland für Auftritte gebucht sind und dass deren Dinnershow immer sehr gut besucht ist. Nun sind die Tipps, Tricks und Erfahrungen von Ingo Brehm und Albin Zinnecker in dem frisch erschienenen Fachbuch mit dem Titel „Das Drehbuch zum Trick – Skriptentwicklung für Zauberkünstler“ zusammengefasst. Das Buch  zeigt, dass geschliffene Vorträge, präzises Timing und Gags an den richtigen Stellen keine Zufallsprodukte sind, sondern vielmehr das Ergebnis sorgfältiger Vorbereitung und Planung. Die Erstellung eines eigenen Skriptes ermöglicht einen wertvollen Perspektivenwechsel, durch den die Zauber-Show aus der Sicht der Zuschauer betrachtet werden kann. Man gewinnt mehr Sicherheit, mehr Raum für Improvisationen oder spontane Einfälle und nimmt somit erheblichen Einfluss auf das Gesamterlebnis seines Publikums. „Das Drehbuch zum Trick“ ist eine sehr gute Hilfestellung für Zauberkünstler, die sich erstmalig mit der Erstellung eines Skripts für Ihre Show beschäftigen. Der bekannte Zauberkünstler Axel Hecklau beurteilte „Das Drehbuch zum Trick“ wie folgt: „Mit den hier beschriebenen Techniken, bekommen Sie das Handwerkszeug an die Hand, die eigene Arbeit viel deutlicher zu erkennen, einzuschätzen und zu optimieren. Beim Skripten Ihrer Kunststücke werden Sie einige Aha-Erlebnisse haben. Das macht Spaß, weil man merkt, einen Schritt weiter gekommen zu sein. Also – worauf warten sie...

Daumenspitze – wichtiges Hilfsmittel und kontroverses Thema

am Mrz 2, 2016 in Wissenswertes

Unter Zauberkünstlern ist die Daumenspitze das wohl bekannteste und wichtigste Zauberrequisit. Bei korrekter Handhabung lassen sich damit wahre Wunder vollbringen. Eine Daumenspitze (oder auch „Tuchdaumen“ genannt) ist lediglich ein künstlicher, hohler Daumen aus Kunststoff oder Metall (Metalldaumenspitzen sind allerdings schon etwas aus der Mode; aus fertigungstechnischen Gründen bestanden die Daumenspitzen früher oft aus Metall und heute sind diese nahezu immer aus Kunststoff). Diese Nachbildung eines Daumens ist i.d.R. Hautfarben und kann dadurch auf dem Daumen getragen werden, ohne dass dies dem Zuschauer auffällt. Dabei dient die Daumenspitze bzw. der Tuchdaumen dazu, im Inneren kleine Gegenstände zu verstauen, zum Beispiel Seidentücher, Zigarettenstummel oder auch Salz. Mit ein klein wenig Technik kann man die genannten Gegenstände nach Belieben verschwinden und erscheinen lassen. Das Faszinierende daran ist, dass die Handhabung einer Daumenspitze nicht schwierig und somit schnell zu erlernen ist. Zugleich ist eine Daumenspitze auch noch recht preiswert und aufgrund der geringen Größe kann diese auch immer mitgeführt werden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Daumenspitze ein geniales Requisit mit unglaublichen Möglichkeiten ist. Genau aus diesem Grund basieren sehr viele Zaubertricks auf diesem Requisit – nahezu jeder Zauberkünstler arbeitet in irgendeiner Weise damit. Doch leider ist die Daumenspitze auch allzu oft der Gegenstand vieler kontroverser Diskussionen unter Zauberkünstlern. Dabei wird oft über einen zu sorglosen Umgang mit dem Trickgeheimnis hinter der Daumenspitze gestritten. Viele Anfänger zeigen den Tuchtrick mit dem Tuchdaumen sehr unprofessionell – zu wenig Übung ist oftmals der Grund dafür. Das Trickgeheimnis wurde dabei schon viel zu oft gelüftet. Mittlerweile wissen viele zauberbegeisterte Zuschauer bereits ganz genau, was es mit der Daumenspitze auf sich hat. Vor ein paar Jahren war sogar eine Daumenspitze im Lieferumfang eines Comic-Heftes für Kinder enthalten. Nun stellt sich natürlich die berechtige Frage, ob die Daumenspitze überhaupt noch geeignet ist um damit einen verblüffenden Zaubertrick zu zeigen. Und genau hier gehen die Meinungen weit auseinander. Wie auch zahlreiche Daumenspitzen-Profis bestätigten ist diese Sorge unbegründet, denn schließlich kommt es auch darauf an, wie der Zaubertrick präsentiert wird und wie ausgefeilt die Technik ist. Zwar kann sich jeder der die Daumenspitze kennt, genau vorstellen wie ein simples Tuchverschwinden funktioniert, aber bei mehrphasigen Tuchdurchdringungen und durch Missdirektion gesteigerten Tuchverschwinde-Routinen reicht die Phantasie eines Leinen i.d.R. nicht aus. Kurz gesagt ist es bei geschickter Vorführung durchaus möglich, jemanden der die Daumenspitze genau kennt, mit genau diesem Requisit zu verzaubern. Abgesehen davon tut man zur heutigen Zeit sowieso meist gut daran, sich damit abzufinden, dass man bestimmte Geheimnisse einfach nicht für immer vor der Allgemeinheit bewahren kann. Für die Zauberkunst ist das zwar oft etwas ärgerlich, aber genau das ist es auch, was einen guten Zauberer von einem nicht so guten Zauberer unterscheidet – Stichwort „Anpassungsfähigkeit“ und „Improvisationstalent“. Ein interessantes Beispiel ist hier z.B. eine Zaubershow eines sehr bekannten und vor allem sehr anerkannten Zauberprofis (… der in diesem Zusammenhang allerdings nicht genannt werden wollte). Dieser zeigte vor seinem Publikum die Daumenspitze und erklärte, wie es funktioniert, damit ein Tuch zum Verschwinden zu bringen. Nachdem das interessierte Publikum alles genau ansehen durfte, führte der Zauberkünstler mehrere Effekte mit der eben gezeigten Daumenspitze vor – und das auf eine so geschickte Art, dass die Zuschauer nicht mehr an die Daumenspitze glaubten. Man konnte förmlich sehen, dass die Zuschauer glaubten, mit der Erklärung über die Daumenspitze verladen worden zu sein. Keiner glaubte mehr daran, dass die eben gezeigte Daumenspitze wirklich die Lösung für die vorgeführten Zaubertricks...

Die Magie des Lernens – was wir uns von Zauber-Profis abschauen können

am Nov 5, 2015 in Tipps & Tricks, Wissenswertes

Über die Jahre hinweg sammeln wir viel Wissen und viele Fähigkeiten an.  Auf Manches spezialisieren wir uns, werden zu sogenannten Experten, Profis und wahren Größen. Die Gefahr besteht, dass wir dann meinen, schon alles zu wissen, alles zu können. Und aufhören, uns weiterzuentwickeln und uns immer wieder zu hinterfragen. Ein Zustand, den es zu vermeiden gilt. Nimmt er uns doch die Möglichkeit, unseren Horizont zu erweitern und bereichernde Erlebnisse zu machen. Lebenslanges Lernen ist die Devise – egal ob Profi oder Anfänger auf egal welchem Gebiet.   Schüler oder Profi?   Als Magier wähnt man sich irgendwann am Ziel: ein Kartentrick erreicht scheinbare Perfektion, eine Routine klappt seit Jahren im Schlaf, das Publikum bricht bei jedem Trick in Begeisterung aus. Man denkt, die magischen Geheimnisse entschlüsselt zu haben. Ein trügerischer Rückschluss. Denn selbst dann gibt es Illusionisten oder Zauberkünstler, die noch etwas besser sind, von denen man sich noch ein Scheibchen abschneiden kann. Klingt entmutigend? Demotivierend? Keineswegs! Vielmehr sollten wir es als Chance ansehen, wieder einmal über uns hinauswachsen zu können. Statt niedergeschlagen zu sein, sollten wir die Möglichkeit ergreifen und uns weiter verbessern, unsere Fähigkeiten schärfen. Jemand ist besser als wir? Sehen wir es als das was es ist: Eine persönliche Bereicherung. Etwas, das uns antreibt, weiter zu lernen.   Die Freude am Lernen   Schon in der Schule hören wir vom lebenslangen Lernen. Damals kam es uns noch vor wie eine unheilvolle Drohung. Wie ein Fluch, der auf uns lastet. Heute sollten wir einsehen, dass es stimmt. Wir sind nie richtig „fertig“. Wir sind nie der einzig wahre Spezialist, nie der Beste der Besten. Nichts ist endgültig, wir können und sollten uns immer wieder verändern. Wir sollten bewusst Menschen suchen, die besser sind, die uns neue Perspektiven aufzeigen können und damit neue Impulse setzen. Aktiv in die Herausforderung gehen: das bedeutet für Zauberkünstler, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Was macht ein Kollege anders? Wie baut er einen Zaubertrick auf, den ich seit Jahren ebenfalls vorführe? Welche Aspekte sind dort wichtig? Wie geht mein großes Idol vor? Verabschieden wir uns von dem Gedanken, irgendwann unser Ziel erreicht zu haben. Suchen wir lieber immer wieder nach Menschen die etwas noch besser machen als wir – und nutzen wir die Chance, davon zu lernen und unseren Horizont zu erweitern. Nur so werden wir selbst immer besser in dem, was wir...

Todesstrafe für Zauberer

am Mai 31, 2010 in Aktuell

Andere Länder, andere Sitten – dieses Sprichwort kennt jeder. Doch dass in machen Fällen die „Sitten“ in anderen Ländern so weit von der „europäischen“ Vorstellungskraft entfernt liegen wie in diesem Fall, möchte man nicht für möglich halten. Es geht um die Tatsache, dass „Zauberei“ in Saudi-Arabien eine Straftat ist, die i.d.R. die Todesstrafe nach sich zieht. Die Islam-Polizei macht dabei in erster Linie Jagt auf Zauberer, die Hellseherei oder Hexerei betreiben. Das Thema „Fluch“ oder „Verzauberung“ scheint dort wohl eine sehr suspekte Sache zu sein. Aktuell wurde in Saudi-Arabien eine Syrerin verhaftet, weil Sie angeblich 25.000 Rial (umgerechnet etwas über 5.000 Euro) von einer Kundin verlangt hat, um deren Ehemann zu verzaubern. Der Zauber sollte verhindern, dass sich der Mann noch eine weitere Ehefrau nimmt (in Saudi-Arabien dürfen Männer bis zu vier Frauen gleichzeitig haben).  Im Haus der Syrerin, welches sich in der Provinz Riad befindet, wurden nach Angabe der Polizei „Zauber-Utensilien“ gefunden. Die Anklage lautet nun „Verdacht auf Zauberei“ und der Frau droht nun die Todesstrafe. Grundlage dieser Rechtsprechung ist die puritanisch-konservative Auslegung des islamischen Rechts (Scharia) nach welcher die Zauberei mit dem Tode bestraft wird. So sitzt derzeit auch ein libanesischer Fernseh-Wahrsager in der Todeszelle, weil dieser in einer Fernseh-Sendung versucht hat, die Zukunft vorher zu sehen. Im Jahre 2007 ist ein Apotheker aus Ägypten wegen ähnlicher Anschuldigungen hingerichtet worden. Wer nun eine Reise in die arabischen Länder plant, tut sicherlich gut daran die Zauberkunst vorsichtshalber zu Hause zu lassen. Wobei man hier allerdings ganz klar sagen muss, dass bisher kein Fall eines hingerichteten Kartenkünstlers oder Illusions-Magiers bekannt ist… gefährlich wird es wohl nur bei Dingen die tatsächlich übersinnlich anmuten und nicht mehr weiter erklärbar...