Plastik-Karten können splittern

am Mai 4, 2016 in Wissenswertes

Das Plastikkarten sehr beständig und haltbar sind, ist durchaus wahr. Wo bei normalen Papier-Spielkarten nach einem langen Pokerabend schon einmal Verfärbungen, Eselsohren oder Kratzer vorhanden sind, kann man i.d.R. bei Kunststoffkarten noch nicht einmal den geringsten Verschleiß beobachten. Ein Praxistest hat gezeigt, dass ein Plastikkartenspiel noch immer wie neu aussieht auch wenn es bereits 10 mal länger verwendet wurde, als es jedes normale Papier-Kartenspiel aushalten würde. Wenn man eine Spielkarte aus Kunststoff massiv hin und her biegt, geht sie trotzdem nicht aus der Form und Verfärbungen bilden sich an den Kanten unter normalen Umständen auch nicht. Demnach ist ein Kunststoff-Kartenspiel nahezu unverwüstlich – allerdings gibt es eine kleine Einschränkung! So stabil und elastisch eine Plastikkarte auch sein mag, bei einem heftigen Schlag splittert nahezu jedes Model. Wenn man eine Kunststoffspielkarte zum Beispiel sehr heftig auf einen Tisch wirft, kann dies schon dazu führen, dass eine Ecke absplittert und die Karte komplett zerstört ist. Unter ungünstigen Umständen kann es auch schon genügen, wenn man ein geschlossenes Päckchen Kunststoff-Spielkarten auf einen Stein- oder Fliesenboden fallen lässt – wenn das Päckchen ungünstig mit einer Ecke auftrifft, wirken Stauchungskräfte die punktuell groß genug sind um die Karte zu zerreißen. Ärgerlich ist es dann natürlich, wenn man das Kartenpäckchen öffnet und plötzlich eine Hand voll Plastiksplitter hält. Dennoch haben Plastikkarten einen großen Vorteil gegenüber Papierkarten, denn man kann diese nicht so einfach zinken. Ein alter Poker-Trick ist es, mit dem Fingernagel eine kleine Ritze in die Karte zu drücken – man spricht dabei von einem so genannten „Crimp“ – das ist bei einer Papierkarte ganz einfach, hingegen bei einer Kunststoffkarte nur unter erheblichem Kraftaufwand möglich. Das ist auch ein Grund dafür, dass Kunststoffkarten oftmals bei professionellen Pokerrunden eingesetzt...

Vergleich: Papierkarten oder Plastikkarten

am Mai 14, 2010 in Wissenswertes

Was ist besser, Papierkarten oder Plastikkarten? Die Antwort auf diese recht pauschale Frage hängt ganz davon ab, für welchen Zweck man die Karten benötigt. Sowohl in der Zauberkunst als auch im einfachen Kartenspiel haben beide Karten-Arten jeweils Vor- und Nachteile. Was zunächst auf den ersten Blick auffällt ist, dass Kunststoffkarten im Gegensatz zu Papierkarten kein Oberflächenfinish besitzen. Das bedeutet, dass eine Kunststoffkarte durch und durch aus Plastik besteht und weder lackiert noch beschichtet ist. Für den Zauberkünstler kann dies vor allem dann ein Nachteil sein, wenn die Karten für Ziertechniken wie Kartenfächer und Kartenbänder eingesetzt werden sollen, denn ein gleichmäßiges Auffächern oder ausbreiten ist mit Plastikkarten aufgrund des fehlenden Oberflächenfinishes nahezu unmöglich. Zwar haben bei weitem auch nicht alle Papierkarten ein gutes Oberflächenfinish, wenn man jedoch auf den Marktführer in Sachen Zauberkarten baut und die Bicycle 808 Karten verwendet ist man ideal gerüstet. Bei schnellen Riffelmischtechniken ist man indes mit den Kunststoffkarten klar im Vorteil, denn beim Riffelmischen kommt es weniger auf das Oberflächenfinish und dafür mehr auf die Spannung und Elastizität der Karte an – in beidem kann eine Papierkarte nicht annähernd mit einer Plastikkarte mithalten. In Sachen „Verschleiß“ punkten ebenfalls die Plastikkarten, denn bei normaler Anwendung ist i.d.R. kein Verschleiß vorhanden; die Karten können also bei sachgemäßer Handhabung nahezu unendlich eingesetzt werden. Bei Spielkarten aus Papier ist das anders, denn diese greifen sich mit der Zeit ab und verfärben sich. Außerdem franst das Papier u.A. bei Riffelmisch-Techniken nach einiger Zeit aus. Im Kartenspieler-Bereich werden Plastikkarten recht häufig eingesetzt. Der Grund hierfür ist, dass man diese nicht so einfach zinken kann. Falschspieler drücken manchmal mit dem Fingernagel einen kleinen Knick in die Ecke einer Karte um diese dann in den darauf folgenden Spielrunden bei den Mitspielern wieder erkennen zu können. Eine Papierkarte ist dabei relativ einfach markierbar, eine Plastikkarte hingegen ist aufgrund der hohen Elastizität sehr widerstandsfähig… um einen Knick (im der Fachsprache „Crimp“) in eine Kunststoffkarte zu drücken, ist schon ein erheblicher Kraftaufwand erforderlich – so ganz nebenbei und absolut unauffällig eine Plastikkarte zu markieren, dürfte daher für den durchschnittlichen Möchtegern-Falschspieler problematisch sein. Im Kartenzauber-Bereich zählen indes andere Faktoren: Viele Zaubertricks basieren darauf, dass eine Karte beschriftet, unterschrieben oder zerrissen wird – all das ist nur mit einer Papier-Karte gut möglich, denn Kunststoffkarten nehmen keine Farbe auf wodurch die Schrift verwischt und das Zerreißen ist bei Kunststoff generell nicht durchführbar. Ein weiteres Unterscheidungskriterium ist der Preis. Wo man gute Papierkarten z.T. schon für unter 2 Euro bekommt, muss man für ein Päckchen Plastikkarten manchmal sogar über 10 Euro auf den Tisch legen. Zusammenfassend kann man also festhalten, dass sowohl Spielkarten aus Papier als auch Plastikkarten eine Daseinsberechtigung haben und je nach Einsatzgebiet mal mehr und mal weniger sinnvoll...

Kunststoffkarten im Härtetest

am Mai 8, 2010 in Wissenswertes

Was halten Kunststoffkarten so alles aus? Diese Frage war Anlass für einen umfangreichen Praxistest. Verwendet wurden unterschiedliche Karten von verschiedenen Herstellern. Während des Tests wiesen alle Karten – unabhängig vom Hersteller – nahezu die gleichen Eigenschaften auf. Der Test lief wie folgt ab: Dauerpokern – Ziel war es, so lange zu pokern, bis die Karten einfach nicht mehr zu Gebrauchen sind. Als die Kunststoffkarten nach einem langen und intensiven Pokerabend noch immer wie neu aussahen, wurde abgebrochen… beim normalen Pokerspiel lassen sich Kunststoffkarten nicht zerstören, so viel lässt sich sagen. Waschen – Zunächst ein Test in warmem Wasser… die Kunststoffkarten werden wieder blitzblank und fühlen sich wie frisch an. Also wurde der Test verschärft und die Karten wurden in der Hosentasche einer Jeans in der Waschmaschine gewaschen… auch das haben die Karten einwandfrei überstanden. Also wurde der Test noch einmal um eine Stufe verschärft und die Karten wurden in einen Geschirrspüler gepackt. Auch den Geschirrspüler haben die Kunststoffkarten überstanden, allerdings sind die Karten diesmal etwas verformt; zwar nur so minimal, dass man es an einer einzelnen Karte nicht bemerken kann, allerdings genug, als dass die Karten im Stapel einfach nicht mehr sauber liegen (der Kartenstapel hat lauter kleine Lücken). Biegen – Zunächst wurden die Karten locker um 90° gebogen und einen Tag lang in dieser Haltung eingespannt. Diesen Test überstanden die Karten ohne jegliche Verformung. Im nächsten Schritt wurden die Karten einmal komplett umgeklappt – also um 180°, auch das ist kein Problem für die Kunststoffkarten, allerdings nur kurzfristig, denn nach ca. einer Stunde in dieser Haltung nehmen die Karten langsam eine leichte Krümmung an. Zinken – Der alte Falschspieler-Trick, bei dem ein kleiner Knick in die Ecke der Karte gebogen wird, um diese später beim Mitspieler wieder zu erkennen, klappt zwar bei den Kunststoffkarten auch, allerdings ist dafür schon ein erheblicher Kraftaufwand nötig (bei Papierkarten hingegen genügt ein kleiner Druck mit dem Fingernagel, um die Karte zu markieren). Witterung – die Kräfte der Natur scheinen an Kunststoffkarten nahezu spurlos vorüber zu gehen, bis auf die Sonnenstrahlung. Diesmal wurden die Kunststoffkarten im Freien platziert und sich selbst überlassen. Angefangen im Winter, war zunächst wochenlang trotz Frost und Feuchtigkeit nichts zu erkennen. Mit dem Frühling kam dann allerdings auch die Sonne und somit der stärkste Feind der Kunststoffkarte. Anfangs war nur eine leichte Verfärbung des Kunststoffes zu erkennen, aber die Karten blieben dennoch brauchbar. Als schließlich die ertsen starken Sonnentage kamen und erhebliche UV-Strahlung auf die Karten einwirkte sah man wie die Karten von Tag zu Tag spröder wurden und schließlich nach kurzer Zeit brüchig und somit unbrauchbar wurden. Insgesamt schneiden alle Kunststoffkarten bei diesem Test sehr gut ab – dennoch gibt es ein Manko: Wenn man eine Kunststoffkarte fest auf den Tisch knallt oder an die Wand wirft, kann diese splittern. Egal wie elastisch eine Kunststoffkarte auch ist, sobald diese etwas fester gestaucht wird, bricht sie auseinander. Fairerweise muss man dazu aber auch sagen, dass eine normale Papierkarte durch eine derartige Stauchung ebenso zerstört wird, daher kann man diese Tatsache nicht als Nachteil werden – aber es ist gut, es zu wissen; vor allem wenn man beim Pokern einen Mitspieler hat, der die Karten gerne etwas fester auf den Tisch...