Insider-Tipp zum Effekt Miraculous Penetration

am Apr 20, 2017 in Tipps & Tricks, Wissenswertes

Der gute, alte Effekt bei dem eine Nadel oder ein Zahnstocher durch eine Streichholzschachtel gesteckt wird und  dann nach dem Öffnen der Lade ein massiver Messingblock zum Vorschein kommt, welcher die gesamte Schachtel ausfüllt… das kommt immer wieder gut an. Bekannt ist dieser Effekt unter dem Namen „Miraculous Penetration“ oder auch „Streichholzschachtel-Durchdringung“. Doch wer diesen Effekt kennt und schon des Öfteren vorgeführt hat, der kennt i.d.R. auch die folgenden Problematiken: Mit der Zeit läuft der Messingblock an – die Oberfläche oxidiert. Dadurch kann es sein, dass die Präparation plötzlich sichtbar wird. Die Lösung für dieses Problem ist ganz einfach; man muss lediglich die Oerfläche der Länge nach mit Stahlwolle abreiben. Dabei ist darauf zu achten, dass man ausschließlich in die Richtung reibt, in welcher auch die ursprünglichen Schleifrillen verlaufen. Dadurch wird die Oberfläche wieder blank und die Präparation wird wieder unsichtbar. Stahlwolle kann man für wenige Euro im Baumarkt erwerben. Ursprünglich wird der Messingblock meist mit einer Nadel aus Metall geliefert. Wenn man diese Nadel verwendet, so funktioniert zwar der Effekt einwandfrei, jedoch kann es passieren, dass der Messingblock verkratzt wird. In Einzelfällen wurde sogar die Schnittkante beschädigt, was letztendlich dazu führen kann, dass ein neues Gimmick fällig wird. Dieses Problem kann ganz einfach gelöst bzw. umgangen werden, indem man den Effekt einfach mit einem Zahnstocher aus Holz vorführt. Das funktioniert genau so gut und hat den Vorteil, dass der Messingblock in keiner Weise beschädigt werden kann. Da der Messingblock auch untersuchbar sein soll, muss sicher gestellt sein, dass sich die Mechanik nicht plötzlich öffnet. Dazu wurden die Blöcke i.d.R. so konstruiert, dass die Mechanik sehr schwergängig ist. So ist es für den Zuschauer unter normalen Bedingungen eigentlich nicht möglich, versehentlich das Geheimnis zu entdecken. Leider ergibt sich dadurch auf der anderen Seite ein kleines Problem – denn es kann vorkommen, dass man den Block bei der Vorführung versehentlich nicht fest genug zusammen drückt, so dass dieser nicht vollständig geschlossen wird. Das wäre dann natürlich ein fatales Ende für die Vorführung. Deshalb sollte man an dieser Stelle die Handhabung etwas umstellen und die Streichholzschachtel nach dem Herausziehen nicht einfach zwischen den Händen zusammen drücken, sondern einfach seitlich ein paar mal fest auf den Tisch klopfen. Dadurch wird der Messingblock vollständig und zuverlässig geschlossen und zugleich hört der Zuschauer, dass sich etwas Schweres in der Streichholzschachtel befindet. Mit diesen Tipps, dem Gimmick und etwas Übung hat man die beste Grundlage für eine schöne Vorführung. Die Streichholzschatel-Durchdringung Miraculous Penetration ist und bleibt ein beliebter und gern gesehener Klassiker der...

Tossed out Deck – Freiwillige nach vorne!

am Apr 12, 2017 in Tipps & Tricks, Wissenswertes

Eine bekannte Situation: für einen bestimmten Zaubertrick – zum Beispiel ein Mentaleffekt auf der Bühne – werden ein paar Freiwillige benötigt und wie das immer so ist, hat man ein recht passives Publikum erwischt und keiner meldet sich freiwillig… oder: man wählt für den Effekt ein paar Freiwillige, die auch gerne und bereitwillig mitmachen und der Effekt gelingt natürlich. Doch anstelle von großer Begeisterung geht eher die Meinung, alles sei vorher abgesprochen worden, durch das Publikum… Beide Beispiele sind zugegebenermaßen sehr negativ orientiert, können aber tatsächlich so eintreten und dass hat dann nicht zwangsweise mit einer falschen Art der Vorführung zu tun, sondern liegt einfach oft am Publikum. Natürlich liegt es nicht in der Natur des professionellen Zauberkünstlers, das einfach so hinzunehmen und einen Misserfolg zu riskieren, daher muss man sich schon im Vorfeld auf derartige Situationen einstellen und vorbereiten. Im Regelfall werden sowieso die Effekte an die Situation und an das Publikum angepasst, so dass man sich sozusagen schon im Vorfeld „rüstet“. Doch nun einmal konkret zur oben dargestellten Problematik – eine Lösung ist hierbei, die Zuschauer auf „schleichende“ Art einzubinden – praktisch so dass die „Freiwilligen“ es zunächst nicht bemerken, dass Sie schon mehr oder minder auf dem Weg zur Bühne sind. Erst wenn schon eine Interaktion zwischen Zauberkünstler und Zuschauer stattgefunden hat, wird er plötzlich und (für ihn) überraschend gebeten, auf die Bühne zu kommen. Das ganze macht es dem Zuschauer fast unmöglich, abzulehnen. Die folgenden Beispiele sollen die Thematik noch etwas verdeutlichen: Negativ-Beispiel: Der Zuschauer wird plötzlich und überraschend aufgefordert, mit zu machen oder gart auf die Bühne zu kommen. Dabei ist der Zuschauer für gewöhnlich überfordert und reagiert dann oftmals mit Ablehnung. Hier greift praktisch der Schutz-Instinkt – sofern das so ist, ist es nur noch schwer möglich den Zuschauer umzustimmen und ein „gutes Gefühl“ wird man dem Zuschauer unter diesen Bedingungen i.d.R. nicht mehr geben können. Daher sollte man von dieser „dreisten“ Art auf jeden Fall Abstand nehmen. Positiv-Beispiel: Der Zuschauer wird zunächst als Helfer für eine winzige Kleinigkeit eingebunden; zum Beispiel um eine Karte zu ziehen oder einen Gegenstand zu halten. Das Ganze soll so behutsam erfolgen, dass der Zuschauer sich nicht als „Bestandteil des Tricks“ fühlt. Währenddessen geschieht psychologisch beim betroffenen Zuschauer jedoch einiges, denn dieser bereitet sich i.d.R. unterbewusst schon darauf vor, noch irgendetwas tun zu müssen – und sei es auch nur das Aushändigen einer Karte. Wird der Zuschauer dann in freundlichem Ton um weitere Mithilfe gebeten, ist es für ihn selbst viel einfacher und angenehmer, denn er hat dabei für gewöhnlich nicht das Gefühl, „überfallen“ zu werden. Zwar sind diese Beispiele nur recht pauschal, da man in der Bühnenpraxis doch recht unterschiedliche Reaktionen erlebt, aber dieses genannte Verhaltensmuster ist doch relativ oft anzutreffen und daher eine ziemlich gute Grundlage für die Vorbereitung. Soweit, so gut, aber es bleibt noch die Tatsache, dass die Zuschauer hinterher immer behaupten könnten, alles sei abgesprochen gewesen. Aus diesem Grund sollte man auch hiergegen im Vorfeld eine Vorkehrung treffen. Möglichkeiten wären z.B.: man wählt einen Zuschauer, den die meisten anderen Zuschauer kennen und von dem man i.d.R. weiß, dass er eine Absprache nicht mitmachen würde. Bei größeren / wichtigen Veranstaltungen könnten dies zum Beispiel Personen wie Bürgermeister, Gastgeber oder Chefs sein. oder aber man lässt den Zufall entscheiden, so dass es praktisch jeden Zuschauer hätte treffen können. Eine gute Möglichkeit, Zuschauer per Zufall auszuwählen, ist z.B. der Effekt „Tossed Out Deck von Gazzo„. Hierbei handelt es sich um ein Kartenspiel, das mit einem Gummiband zusammen gebunden und dann zwischen die Zuschauer geworfen wird. Derjenige Zuschauer der das Tossed Out Deck fängt, darf es an der Kante durchriffeln, an einer beliebigen Stelle stoppen und sich dann die entsprechende Karte merken. Anschließend wird das Kartenspiel von diesem Zuschauer weiter zum nächsten Zuschauer geworfen, dieser merkt sich dann auch eine beliebige Karte daraus. Das Ganze geht so lange, bis sich fünf Zuschauer eine Karte gemerkt haben, danach geht das Kartenspiel wieder zum Zauberkünstler zurück. An dieser Stelle beginnt der eigentliche Effekt und gleichzeitig auch die Wahl der „Freiwilligen“. Dabei erklärt der Zauberkünstler, dass er nun fünf Kartenwerte nennen wird, dabei soll jeder der fünf Zuschauer, der seinen vorher gewählten Kartenwert hört, einfach aufstehen… Anschließend werden die fünf Kartenwerte genannt und alle fünf Zuschauer stehen da – das sind dann die Freiwilligen die per Zufall gewählt wurden und zudem noch bei einem Gedankenlese-Wunder mitgewirkt haben. Das Tossed Out Deck kann noch auf zahlreiche andere Arten verwendet werden… letztendlich ist entscheidend, dass die Vorführung vom Ablauf her schlüssig zur Situation...