Zauberseil – was ist das und worauf kommt es an?

am Apr 1, 2019 in Tipps & Tricks, Wissenswertes

Zur Grundausstattung eines Zauberkünstlers gehört fast immer ein Zauberseil. Je nachdem welche Seiltricks man damit vorführt, kann man ohne Verschleiß arbeiten oder auch eine Unmenge davon verbrauchen. Aber was genau ist Zauberseil? Grundsätzlich könnte man zum Zaubern jedes Seil und jede Schnur verwenden, zumindest theoretisch. In der Praxis ist das jedoch ganz anders – ein gutes Zauberseil muss ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um gut handhabbar zu sein: Schneideigenschaften: Ein gutes Zauberseil muss leicht zu Schneiden sein. Keinesfalls darf es passieren, dass das Seil nach dem ersten Scherenschnitt noch nicht durchtrennt ist. Der Zauberkünstler muss sich darauf verlassen können, dass er das Zauberseil mit einem Schnitt vollständig durchtrennt. Durchmesser: Ganz wichtig ist es, dass das Zauberseil dick genug ist, um auch auf weitere Distanz gut sichtbar zu sein. Nur wenn die alle Zuschauer das komplette Seil problemlos sehen können, kann der Trick seine ganze Wirkung entfalten. Es sollte allerdings auch nicht zu dick sein, da es sonst schon wieder schwer schneidbar ist. Griffigkeit: Das Zauberseil muss gut zu greifen sein, dazu darf es auf keinen Fall glatt sein. Das Seil, welches die oben genannten Eigenschaften am allerbesten erfüllt, ist ein weich geflochtenes Baumwollseil. Am beliebtesten ist in der Zauberszene dasjenige mit einem Durchmesser von 8mm. Zwar gibt es auch Zauberseil mit einem Durchmesser von 6mm oder 10mm, jedoch spielen diese nur eine untergeordnete Rolle. Die Art der Flechtung wirkt sich meist nur auf die Optik aus, im „Handling“ merkt man zwischen 8-fach geflochtenem und 10-fach geflochtenem Seil keinen großen Unterschied. Nicht nur Geschmackssache hingegen ist die Farbe. Zwar kann es sein, dass auf bestimmten Hintergründen farbige Seile besser sichtbar sind, allerdings werden farbige Seile vor dem Färben gebleicht, was u.U. die Faser etwas spröder macht und somit die Schneidfähigkeit geringfügig beeinflusst. Daher greifen viele Profis zu Seil aus naturbelassener Baumwolle. Ein häufig anzutreffendes Problem ist, dass sich beim Zauberseil an den Enden die einzelnen Fasern aufdrehen und ausfransen. Hierzu gibt es einige professionelle Lösungen, die besten drei sind: einfach die Enden mit Tesafilm umwickeln – schnell und unkompliziert. oder: die Enden sauber abschneiden, dann in Holzleim tauchen und mit den Fingern zusammendrücken. Nach dem Aushärten des Leims sind die Enden fest und robust. wer auf verklebte Enden verzichten möchte, der kann die Enden auch ausfransen und anschließend mit einer Häkelnadel in das Innere des Zauberseil stopfen (Die Tasache, dass Zauberseile innen hohl sind, erleichtert dies ungemein). Für manche Seiltricks ist es nötig, Präparationen am Zauberseil vorzunehmen. Zum Beispiel werden oft Magnete eingebaut. Aber auch Schraubverschlüsse kommen manchmal zum...