Egal bei welchem Kartendeck, die meisten Spielkarten schauen irgendwie relativ gleich aus. Jedoch nicht die Pik-Ass-Karte, sie spielt meist eine Sonderrolle. Abgesehen von den Rückseiten und den Jokern, ist die Pik-Ass-Karte normalerweise die einzige Karte die mit einem ganz besonderen künstlerischen Design versehen ist, je nach Kartenhersteller und Kartentyp. Einige Karten sind simpel gestaltet wie eine einfache Zeichnung, andere wiederum sind so kunstvoll wie ein buntes Schaufenster. Aber wie kam es zur Sonderrolle der Pik-Ass-Karte? Warum ist das Pik-Ass immer etwas Besonderes? Verschiedene Aspekte sind hier zu berücksichtigen: Steuerrecht Die Steuern sind wieder einmal schuld daran. Vor 1765 wurden in England verkaufte Spielkarten gestempelt, um nachzuweisen, dass die Steuern oder Abgaben gemäß der International „Playing Card Society“ (Internationale Spielkarten-Gesellschaft) entrichtet worden sind. Von 1765 an wurde das Pik-Ass von der Behörde gedruckt und jedes Ass in einem Kartendeck musste diesen Stempel tragen als Nachweis dafür, dass die Steuern gezahlt worden sind. Aufgrund des Stempelsteuergesetzes mussten auch die amerikanischen Kolonien dieselbe Steuer entrichten. Ab 1862 wurde das Gesetz geändert und die Kartenhersteller durften ihre eigenen Stempelaufdrucke verwenden. Obwohl das Gesetz gänzlich in 1960 aufgehoben wurde, behielten die Kartenhersteller die Tradition der aufwändigen Gestaltung der Pik-Ass-Karte bei. Markenzeichen Die gesetzliche Möglichkeit, plötzlich einzigartige Ass-Karten entwerfen zu dürfen, führte dazu, dass Kartenhersteller extra Markenzeichen entwickelten. Einige dieser Ass-Karten, wie man sie z.B. in den Spielkarten „Tally-Ho“ und „Bee“ findet, sind immer noch nach mehr als 100 Jahren in Gebrauch. Einige Kartenverleger, u.a. Dougherty, New York Consolidated Card und Russell/Kalamazoo, haben laut Auskunft der Enzyklopädie der amerikanischen Kartenspiele (The Hochman Encyclopedia of American Playing Cards) unterschiedliche Designs je nach Markenzeichen verwendet. Aber nur ein Kartenhersteller gab der Pik-Ass-Karte eine ganz spezielle Sonderrolle… Die Legendäre Lady …die U.S. Playing Card Co., Hersteller der legendären „Bicycle Rider Back Cards“, verwendete ein einziges Design für die meisten ihrer Spielkarten. Es handelt sich um ein ikonisches Design: es zeigt eine Frau mit Schwert und Schild in ihrer rechten Hand und einem Olivenzweig in ihrer Linken. Das Design wurde inspiriert von der Skulptur „Statue of Freedom“ des amerikanischen Bildhauers Thomas Crawford, die auf der Kuppel des Kapitols in Washington, D.C., im Jahre 1865 angebracht wurde. Obwohl sich andere Design-Elemente geändert haben, bestehen die ursprünglichen Pik- und Dame-Spielkarten unverändert seit fast 150 Jahren. Motörhead Song Das Pik-Ass wurde in dem Song „Ace of Spades“ der britischen Metal Band Motörhead im Jahr 1980 verewigt. Der Leadsänger Lemmy Kilmister erklärte 2011 gegenüber dem Mojo Magazin, der Song sei „nur eine Versinnbildlichung zum Thema Gambling und all seinen Klischees.“ Obwohl der Song nur auf Platz 15 der Single Charts in England landete, gilt er als einer der besten Metalsongs aller Zeiten. Der Sender „VH1“ nannte ihn in 2009 den zehntbesten Hardrocksong aller Zeiten. Beim Kartenspielen Die Pik-Ass-Karte wurde lange Zeit als die ranghöchste Karte im Kartendeck angesehen, aber nur ein einziges bedeutendes Kartenspiel weist ihr tatsächlich diesen Spitzenplatz zu: „Spades“ – ein reines Stichspiel. Hingegen beim Hearts, Poker, Crazy Eights, Rummy, Cribbage, sogar Solitaire, sind die Ass-Karten anderen Karten untergeordnet. In der Zauberei Die größte Wertschätzung findet das Pik Ass vermutlich bei Zauberern. Wir sehen, wie Zauberer ihre Lieblingskarten in Tricks einbauen und wie sie eine Pik-Ass-Karte als Bestandteil ihrer Routine benutzen – hauptsächlich weil diese Karte eine wiedererkennbare und sehr beliebte Karte ist. Die Pik-Ass-Karte wird auch am häufigsten von Zuschauern ausgewählt. Es gibt eine Menge Zauberkünstler, die das Pik-Ass meiden, wenn sie Zuschauer darum bitten, an eine Karte zu denken, weil es sonst zu einfach und zu offensichtlich...