Die Sonderrolle der Pik-Ass-Karte – Warum das Pik-Ass immer etwas Besonderes ist?

am Feb 21, 2019 in Wissenswertes

Egal bei welchem Kartendeck, die meisten Spielkarten schauen irgendwie relativ gleich aus. Jedoch nicht die Pik-Ass-Karte, sie spielt meist eine Sonderrolle. Abgesehen von den Rückseiten und den Jokern, ist die Pik-Ass-Karte normalerweise die einzige Karte die mit einem ganz besonderen künstlerischen Design versehen ist, je nach Kartenhersteller und Kartentyp. Einige Karten sind simpel gestaltet wie eine einfache Zeichnung, andere wiederum sind so kunstvoll wie ein buntes Schaufenster. Aber wie kam es zur Sonderrolle der Pik-Ass-Karte? Warum ist das Pik-Ass immer etwas Besonderes? Verschiedene Aspekte sind hier zu berücksichtigen: Steuerrecht Die Steuern sind wieder einmal schuld daran. Vor 1765 wurden in England verkaufte Spielkarten gestempelt, um nachzuweisen, dass die Steuern oder Abgaben gemäß der International „Playing Card Society“ (Internationale Spielkarten-Gesellschaft) entrichtet worden sind. Von 1765 an wurde das Pik-Ass von der Behörde gedruckt und jedes Ass in einem Kartendeck musste diesen Stempel tragen als Nachweis dafür, dass die Steuern gezahlt worden sind. Aufgrund des Stempelsteuergesetzes mussten auch die amerikanischen Kolonien dieselbe Steuer entrichten. Ab 1862 wurde das Gesetz geändert und die Kartenhersteller durften ihre eigenen Stempelaufdrucke verwenden. Obwohl das Gesetz gänzlich in 1960 aufgehoben wurde, behielten die Kartenhersteller die Tradition der aufwändigen Gestaltung der Pik-Ass-Karte bei. Markenzeichen Die gesetzliche Möglichkeit, plötzlich einzigartige Ass-Karten entwerfen zu dürfen, führte dazu, dass Kartenhersteller extra Markenzeichen entwickelten. Einige dieser Ass-Karten, wie man sie z.B. in den Spielkarten „Tally-Ho“ und „Bee“ findet, sind immer noch nach mehr als 100 Jahren in Gebrauch. Einige Kartenverleger, u.a. Dougherty, New York Consolidated Card und Russell/Kalamazoo, haben laut Auskunft der Enzyklopädie der amerikanischen Kartenspiele (The Hochman Encyclopedia of American Playing Cards) unterschiedliche Designs je nach Markenzeichen verwendet. Aber nur ein Kartenhersteller gab der Pik-Ass-Karte eine ganz spezielle Sonderrolle… Die Legendäre Lady …die U.S. Playing Card Co., Hersteller der legendären „Bicycle Rider Back Cards“, verwendete ein einziges Design für die meisten ihrer Spielkarten. Es handelt sich um ein ikonisches Design: es zeigt eine Frau mit Schwert und Schild in ihrer rechten Hand und einem Olivenzweig in ihrer Linken. Das Design wurde inspiriert von der Skulptur „Statue of Freedom“ des amerikanischen Bildhauers Thomas Crawford, die auf der Kuppel des Kapitols in Washington, D.C., im Jahre 1865 angebracht wurde. Obwohl sich andere Design-Elemente geändert haben, bestehen die ursprünglichen Pik- und Dame-Spielkarten unverändert seit fast 150 Jahren. Motörhead Song Das Pik-Ass wurde in dem Song „Ace of Spades“ der britischen Metal Band Motörhead im Jahr 1980 verewigt. Der Leadsänger Lemmy Kilmister erklärte 2011 gegenüber dem Mojo Magazin, der Song sei „nur eine Versinnbildlichung zum Thema Gambling und all seinen Klischees.“ Obwohl der Song nur auf Platz 15 der Single Charts in England landete, gilt er als einer der besten Metalsongs aller Zeiten. Der Sender „VH1“ nannte ihn in 2009 den zehntbesten Hardrocksong aller Zeiten. Beim Kartenspielen Die Pik-Ass-Karte wurde lange Zeit als die ranghöchste Karte im Kartendeck angesehen, aber nur ein einziges bedeutendes Kartenspiel weist ihr tatsächlich diesen Spitzenplatz zu: „Spades“ – ein reines Stichspiel. Hingegen beim Hearts, Poker, Crazy Eights, Rummy, Cribbage, sogar Solitaire, sind die Ass-Karten anderen Karten untergeordnet. In der Zauberei Die größte Wertschätzung findet das Pik Ass vermutlich bei Zauberern. Wir sehen, wie Zauberer ihre Lieblingskarten in Tricks einbauen und wie sie eine Pik-Ass-Karte als Bestandteil ihrer Routine benutzen – hauptsächlich weil diese Karte eine wiedererkennbare und sehr beliebte Karte ist. Die Pik-Ass-Karte wird auch am häufigsten von Zuschauern ausgewählt. Es gibt eine Menge Zauberkünstler, die das Pik-Ass meiden, wenn sie Zuschauer darum bitten, an eine Karte zu denken, weil es sonst zu einfach und zu offensichtlich...

Wie offen sind die Menschen noch für Zauberkunst?

am Apr 9, 2010 in Aktuell

Die Form der Zauberkunst ändert sich ständig. Genauer gesagt passt sich die Zauberkunst ständig an die Gesellschaft an. Wo früher auf dem königlichen Hofe ein Gaukler mit einer Mischung aus Humor und Kartentricks gefragt war, so bevorzugt man heute eher „coole“ Effekte und ein mystisches Ambiente mit futuristischem Touch. Doch stellt sich die Frage, was bedeutet die Zauberkunst noch für die Menschen in der heutigen Zeit? Oftmals hört man Zauberkünstler klagen und von unaufmerksamen, gar respektlosen Zuschauern erzählen. Kann es sein, dass Zauberkunst out ist? Dies kann definitiv mit einem klaren NEIN beantwortet werden, lediglich die Sichtweise, mit der die Zauberkunst gesehen wird, hat sich im Laufe der Zeit stark verändert. Im Laufe einer Umfrage wurden im südbayrischen Raum 500 Personen gefragt, ob Sie an Zauberei glauben, ob sie gerne Zaubershows sehen und wie wichtig Zauberkunst für die Gesellschaft ist. Das Resultat dieser Umfrage war ziemlich klar, es kann wie folgt zusammen gefasst werden: 28 % glauben an echte Zauberei 72 % glauben nicht an echte Zauberei 92 % sehen gerne Zaubershows 5 % waren sich nicht sicher 3 % stehen nicht auf Zaubershows 82 % empfinden die Zauberkunst als sehr wichtig für die Gesellschaft 14 % sind sich nicht sicher  4 % sagten, dass Zauberkunst nicht wichtig für die Gesellschaft ist. Alles in Allem kann man also sagen, dass die Zauberkunst von den Menschen gerne gesehen und auch als sehr wichtig für die Gesellschaft eingestuft wird. Ein erheblicher Teil glaubt sogar an echte Zauberkunst. Wie in allen Bereichen so bestimmt auch in der Zauberkunst die Nachfrage den Markt. So wundert es nicht, dass Künstler wie David Blaine bei der Jugend sehr geschätzt sind und dass die Erwachsenenwelt mehr auf seriöse und humorvolle Zauberer stehen. Der Zauberer mit langen Haaren, buntem Glitzergewand und viel Feuer, Blitz und Tam Tam, so wie er in den 80er Jahren oftmals zu sehen war, scheint heut zu Tage eher out zu sein und ist auch nur noch selten anzutreffen. Wer als Zauberkünstler langfristig erfolgreich bestehen will, muss flexibler den je sein. Ein großes Repertoire an Zaubertricks und ein ständiges Weiterentwickeln der Kenntnisse ist hierfür unerlässlich. Sicherlich wird der Wandel im Bereich der Zauberkunst immer schneller und bestehendes immer kurzlebiger werden – das bietet auch, und vor allem, jungen Zauberkünstlern immer wieder neue...