Das Schweben ist ein Grundeffekt der Zauberkunst, man versteht darunter das scheinbar schwerelose Verhalten eines Gegenstandes. Es scheint so als wäre die Schwerkraft sowie die Trägheit eines Körpers gänzlich aufgehoben worden. Die Wirkung von Schwebeeffekten ist aufgrund der hohen Visualität äußerst stark. Dies ist sicherlich auch ein Grund dafür, dass sie sich immer größerer Beliebtheit erfreuen. Schwebegimmicks gehören mittlerweile schon zum Standard Equipment fast eines jeden Zauberkünstlers.
In der Zauberkunst unterscheidet man zwischen Freischweben (ohne Kontakt zum schwebenden Gegenstand) und Kontaktschweben (also Schweben mit Kontakt zum schwebenden Gegenstand). Diese beiden Gruppen unterteilen sich wiederum in jeweils zwei Unterarten, nämlich Schweben mit und ohne Bewegung. Diese Einteilung wurde von Ralf Wichmann in dem Buch „Schwebeeffekte für Tisch und Bühne“ vorgenommen und lässt sich wie kurz wie folgt zusammenfassen:
Suspension: Freischweben ohne Bewegung
Floatation: Freischweben mit Bewegung
Contact Support: Kontaktschweben ohne Bewegung
Animation: Kontaktschweben mit Bewegung
Bei den Schwebetricks werden immer Hilfsmittel verwendet, meist sind diese für den Zuschauer unsichtbar, wie zum Beispiel: Unsichtbarer Faden, Magnete, Stützen, Drähte, Hebevorrichtungen und Druckluft. Es gibt aber auch Schwebetricks, bei welchen sichtbare Hilfsmittel verwendet werden, zum Beispiel bei der Besenschwebe. Die bekannteste Schwebeillusion ist die „Schwebende Dame“ oder auch „Schwebende Jungfrau“, hierbei handelt es sich um eine Levitation, bei der eine Dame frei zum Schweben gebracht wird. Ein weiterer bekannter Effekt ist die Zombie-Kugel. Hierbei handelt es sich um eine Kugel, die hinter einem Tuch auf sehr grazile Weise herumschwebt. Die Kugel kann durch geschickte Techniken sogar am Arm entlang und um den Zauberkünstler herum fliegen. Die Kugel wird mit einem langen stabilen Drahtbügel am Finger herum dirigiert. Die Zombiekugel konnte man schon oft im Fernsehen und bei Zahlreichen Zirkus-Vorführungen bewundern.
Bei Schwebeeffekten ist neben dem sicheren Beherrschen der jeweiligen Technik auch etwas schauspielerisches Können nötig, denn nur wenn man mit der eigenen Körperhaltung und mit dem Gesichtsausdruck die zum Schwebeeffekt passenden Gesten und Bewegungen macht, wirkt der Effekt richtig. Andernfalls kann der Schwebetrick schnell „statisch“ aussehen und ermüdend wirken. Nicht umsonst gehören Schwebe-Effekte zur Königsdisziplin der Zauberkunst.