Richtiges Sprechen Teil 1: Tempolimit auf der Bühne

am Jan 27, 2017 in Tipps & Tricks, Wissenswertes

Stimme wirkt, Stimme macht Stimmung, Stimme schafft Abenteuer. Ob auf der Bühne oder privat: Stimme ist Kommunikation pur. Sie schafft Spannung, Witz, sorgt für Gänsehaut und emotionale Momente. Stimme ist das A und O. Gerade auf Bühnen, bei Shows, ist die Stimme ein zentrales Element. Sie schafft Raum für intensive magische Erlebnisse. Umso wichtiger ist es, sie gekonnt einzusetzen. Lektion 1: Das Sprechtempo:   Gas geben, aber Tempolimits beachten!   Mit unserer Stimme verfolgen wir ein Gesamtziel. Wir wollen auf der Bühne unterhalten, den Zuschauer in unsere Welt einlullen. Das erreichen wir am besten mit einem abwechslungsreichen, vielfältigen Sprechtempo. Langsame Passagen sind genauso notwendig wie rasch gesprochene Einheiten. Eine gute Mischung aus Schneckentempo und Affenzahn hält die Zuschauer bei Laune und baut Sprachwelten auf, die Lust machen, darin zu verweilen. Eine gesunde Mischung aus Zeitraffer und Zeitlupe. Wer allein darauf setzt, durch bewusst langsames Sprechen sehr deutlich und gewählt zu klingen, nimmt einer Geschichte jegliche Dynamik, lässt kaum Spannung und damit keinerlei Stimmung aufkommen. Wie so oft muss es ein gesunder Mix sein. Viele Informationen in kurzer Zeit übermitteln – das geschieht meist durch ein erhöhtes Tempo. Überfordert viele Zuschauer aber langfristig. Genauso überfordert werden sie jedoch durch ein zu langsames Tempo. Es verlangt den Zuschauern viel Aufmerksamkeit ab. Was schnell ermüdend wirkt. Und ebenfalls auf lange Sicht nicht zum Ziel führt. Bei beiden Varianten schalten die Zuschauer irgendwann ab, gehen auf Abstand und schalten gefühlsmäßig auf Abwehr. Sie haben nicht das Gefühl, unterhalten zu werden, da sie sich viel zu sehr konzentrieren müssen. Daher ist ein Tempowechsel notwendig. Bringen Sie Leben in Ihre Erzählungen, in dem Sie mit dem Tempo spielen, werden Sie kreativ und denken Sie immer daran, wie Sie gerne unterhalten werden, welches Tempo Ihnen gefällt, mit welchem Tempo Sie sich wohlfühlen. Machen Sie Testaufnahmen von Ihren Erzählungen, prüfen Sie, was in Ihren Ohren spannend und abwechslungsreich klingt und überprüfen Sie, ob Sie sich jederzeit folgen können. Haben Sie alles verstanden? Haben Sie aufmerksam zugehört? Fanden Sie es unterhaltsam? Wenn Sie selbst nicht ganz zufrieden sind, könnte es sein, dass auch Ihr Publikum später bei der ein oder anderen Passage Schwierigkeiten hat. Wie so oft macht Übung den Meister. Experimentieren Sie und Sie werden feststellen, welche Dynamik und Intensität die eigene Stimme entwickeln kann – rein durch die Kraft des...