Theorie-Workshop: Das Zusammenstellen einer Zaubershow

am Aug 19, 2020 in Tipps & Tricks, Wissenswertes

Nach dem Einüben seiner Kunststücke steht man als Zauberkünstler meistens vor einer viel größeren Aufgabe als dem Erlernen eines neuen Griffes oder dem Einprägen des Skripts. Denn dann geht es darum, das erlernte Material sinnvoll zu einer zusammenhängenden Show zu verbinden. Natürlich kann man seine Kunststücke einfach aneinander reihen, doch dann hat man nicht automatisch ein tolles Programm. Die Grundzüge einer gut strukturierten Zaubershow beleuchten wir in diesem Theorie-Workshop.   Welcher Charakter bin ich auf der Bühne?   Diese Frage muss sich jeder Zauberkünstler stellen, bevor er mit dem Zusammenstellen seiner Show anfängt. Bin ich Comedy-Zauberer wie Bill Malone oder ein ernster Mentalist wie Jan Becker? Oder vielleicht bin ich auch einfach nur ich? Jedem Zauberer muss klar sein, welcher Charakter er auf der Bühne ist bzw. welchen er spielt. Auf den Charakter wird schließlich die ganze Show abgestimmt, sowohl die Kunststücke als auch das Skript. Ein mysteriöser Mentalmagier wird kaum Mouth Coils aus seinem Mund ziehen, genauso wenig wird ein als Clown verkleideter Comedy-Zauberer herausfinden, welcher der Zuschauer an einen lebenden und welcher an einen verstorbenen Angehörigen denkt. Nur mit einem glaubwürdigen Charakter und einer darauf abgestimmten Show können Sie das Publikum auf Ihre Seite bringen.   Auswahl der Zauberkunststücke   Zuerst muss man sich folgende Fragen stellen: Was will ich überhaupt zeigen? Welche Kunststücke sind meine stärksten? Welche Kunststücke passen am besten zu meinem Charakter? Binden die Kunststücke das Publikum mit ein? Habe ich zu jedem Kunststück eine unterhaltsame Präsentation parat? Abwechslung bei den gezeigten Routinen ist ein sehr wichtiger Punkt. Wenn Sie die Gedanken des Publikums zum fünften Mal nacheinander gelesen haben, wird sich auch der letzte Zuschauer langweilen und es besteht zudem das Risiko, dass das Publikum auf die Tricktechnik kommt. Auch die Reihenfolge der Tricks spielt eine wichtige Rolle. Das erste und das letzte Kunststück sollten die stärksten Effekte sein, dazu später mehr.  Ansonsten sollten Sie die Reihenfolge so wählen, dass sich die Effekte in ihrer Wirkung stetig steigern.   Die Eröffnung der Zaubershow   Der erste Eindruck ist auch bei einer Zaubershow entscheidend. Lassen Sie sich vom Gastgeber ansagen, oder starten Sie erst mit einem schnellen Kunststück und stellen sich dann selber vor? Die ersten Minuten müssen auf jeden Fall perfekt sitzen und Ihrem Publikum direkt vermitteln, dass es auch den Rest des Programms noch viel Spaß mit Ihnen haben wird. In diesem Zusammenhang ist auch die Wahl des Openers von größter Bedeutung – das erste Kunststück, der Dosenöffner Ihrer Zaubershow.   Der rote Faden   Ihre Kunststücke sollten sinnvoll miteinander verbunden sein. Ein einheitliches Thema der Show ist natürlich sehr schön, aber kein Muss. Es ist jedoch darauf zu achten, dass die gezeigten Tricks gut ineinander übergehen, sei es durch Ihre Präsentation oder durch die Verwendung der gleichen Requisiten. Das ist besonders wichtig für den Spannungsbogen des Programms. Wenn sie die Routinen ohne Überleitung und ohne sinnvolle Reihenfolge aneinander reihen, entstehen Lücken und die Zaubershow wirkt nicht schlüssig.   Der Abschluss der Show   Wie der erste ist natürlich auch der letzte Eindruck Ihrer Show sehr wichtig. Welches Kunststück ist Ihr letztes? Ihr Closer sollte den Zuschauern am stärksten im Gedächtnis bleiben und das Programm zu einem würdigen und eindeutigen Abschluss bringen. Nach Beendigung der Routine muss jedem Zuschauer im Publikum klar sein: Das war das Ende der Zaubershow. Außerdem ist es sehr wichtig, wie Sie sich vom Publikum verabschieden, denn auch das bleibt hängen. Eine Erwähnung Ihres Namens ist hierbei genauso zwingend wie eine Danksagung an das Publikum für die Aufmerksamkeit und die Unterstützung während der Show. Eine gute eigene Zaubershow entwickelt sich natürlich nur über etliche Live-Vorführungen und anschließende Verfeinerungen. Dieser Theorie-Workshop soll lediglich als Einstiegshilfe dienen, alles andere ergibt sich dann durch das Ausprobieren und Lernen von Fehlern („Trial and Error“). Feedback von Zauberkollegen und Laien ist sehr wichtig. Fragen Sie nach Ihrer Zaubershow nach ehrlicher Kritik des Publikums, so können Sie die größten Schwachstellen am schnellsten ausmerzen und wissen sofort, wo Ihr Programm am stärksten ist. Der regelmäßige Besuch bei Zaubershows bekannter Künstler kann natürlich ebenfalls inspirieren und zeigt zugleich, was für Publikum funktioniert und was nicht. Viel Spaß und Erfolg beim Zusammenstellen Ihrer persönlichen...

Theorie-Workshop: Wie man Zaubertricks und Zauberkunst richtig übt

am Jan 19, 2017 in Tipps & Tricks, Wissenswertes

In der Zauberkunst gilt dieselbe Regel wie in allen anderen Kunstformen auch: „Übung macht den Meister“. Ein Zauberkünstler kann nur leider nicht genauso üben wie jemand, der ein Instrument spielt, da er in der Regel häufig mit seinem Publikum interagiert. Das lässt sich alleine natürlich schlecht üben und stellt Einsteiger häufig vor Probleme. Denn nur weil ein Kunststück vor dem Spiegel super klappt, heißt das noch lange nicht, dass es bei menschlichem Publikum funktioniert und gut ankommt. Aber wie übt man schließlich richtig? Man kann ja schlecht aus Fehlern lernen, wenn man sich dafür jedes Mal beim Publikum blamieren muss. Wir stellen Ihnen fünf einfache Schritte vor, in denen Sie Ihre Routine nach und nach perfektionieren können.   Schritt 1: Tricktechnik und Skript   Zuerst müssen Sie sich ihr Kunststück natürlich gut einprägen und stets wissen, welcher Griff als nächstes kommt. Dasselbe gilt für Ihre Präsentation bzw. für das Skript. Üben Sie die Griffe und Ihren Vortrag solange, bis Sie den Effekt ohne Unterbrechungen und technische Mängel für sich selber vorführen können.   Schritt 2: Zaubern für den Spiegel   Der Spiegel sollte Ihr erster Zuschauer sein. Versuchen Sie, Ihr neues Kunststück samt Skript für Ihren Spiegel vorzuführen. Das ist am Anfang vielleicht ein komisches Gefühl, hilft aber enorm, Routine in die Techniken und in das Skript zu bringen. Achten Sie dabei genau auf Ihre Griffe. Führe ich sie flüssig aus? Sieht man etwas blitzen? Sieht etwas unnatürlich aus? Auch Ihre Gestik und Mimik lässt sich durch regelmäßiges Üben vor dem Spiegel schnell verbessern.   Schritt 3: Zaubern für die Kamera   Ihr Spiegel ist ein tolles Tool zum Üben, sagt Ihnen aber tatsächlich nicht immer die Wahrheit. Denn unterbewusst sieht man an kritischen Momenten ab und zu weg, beispielsweise bei einem schwierigen Griff. So sieht das Kunststück vielleicht im Spiegel gut aus, in der Realität kann das jedoch ganz anders aussehen. Deswegen ist es immer gut, seine Darbietung mit einer Videokamera aufzunehmen. Die Kameramethode bietet gegenüber dem Spiegel zudem den Vorteil, dass Sie sich voll und ganz auf Ihr Kunststück konzentrieren können und nicht gleichzeitig im Spiegel nachprüfen müssen. Sehen Sie sich die Aufnahme an und notieren sich mögliche Ungereimtheiten. Das wiederholen Sie solange, bis sie mehrere tadellose Vorführungen eines Kunststückes auf Band haben.   Schritt 4: Das erste Mal vor Publikum   Das ist sicherlich der größte und schwierigste Schritt, den man als Zauberkünstler beim Übungsprozess antreten muss: Die eingeübte Routine das erste Mal vor menschlichem Publikum zu zeigen. Doch auch hierfür gibt es eine ganz simple Lösung. Suchen Sie sich drei vertraute Personen aus Ihrem Freundeskreis oder Ihrer Familie. Diese weihen Sie dann in das Übungsformat ein, so müssen Sie sich keine Sorgen machen, wenn etwas schief gehen sollte. Ihre vertrauten Zuschauer sollten Ihnen zudem ehrliches Feedback zur Darbietung geben, so können Sie es für fremdes Publikum optimieren. Wichtig ist, dass Sie nicht für nur eine Person zaubern, denn man muss lernen, das Kunststück für mehrere Personen gleichzeitig und für verschiedene Zuschauertypen vorzuführen.   Schritt 5: Die Feuertaufe   Im letzten Schritt wird das Kunststück im Härtetest unter die Probe gestellt. Sie führen es so oft wie möglich vor verschiedenen Zuschauergruppen vor, die nicht für Ihre Darbietung bezahlen. Das ist ganz wichtig, denn dieser Schritt gilt als Generalprobe für das Kunststück. Wenn hier noch etwas schief geht, ist es nicht weiter dramatisch. In einer bezahlten Vorführung auf einem gebuchten Auftritt ist das schon deutlich unangenehmer. Deswegen ist es sehr wichtig, diesen Schritt noch einmal durchzugehen, bevor Sie das Kunststück auf einem Auftritt ausprobieren. Hier zeigt sich auch die Praxistauglichkeit der Routine: Wie lange ist die Vorbereitung? Ist der Trick winkelsicher? Wie lange dauert der Reset? Mit jeder Performance werden sie vertrauter mit dem Effekt und sind so optimal auf zahlendes Publikum vorbereitet.   Abschließende Bemerkungen   Diese fünf Schritte sind ein mögliches Grundgerüst, mit dem man sein Repertoire als Zauberkünstler verfeinern kann. Doch natürlich lernt jeder anders und so kann auch dieses System abgewandelt und an die eigenen Präferenzen angepasst werden. Wer Kontakt zu professionellen Zauberkünstlern hat, sollte diese auf jeden Fall um Ratschlag bitten, denn diese können Ihnen aufgrund Ihrer Erfahrung mit Sicherheit ein paar nützliche Tipps zum Üben geben. Jame D. Grant beschreibt in seinem Buch „The Approach“ sein tolles Konzept „Magic Friday“, mit dessen Hilfe Sie schnellstmöglich Erfolg beim Üben einer Routine erzielen können – sehr lesenswert und in Kürze im SteMaRo-Magic Zaubershop...

Theorie-Workshop: Ambitious Card Routine

am Jan 17, 2017 in Tipps & Tricks, Wissenswertes

Die „Ambitious Card“ oder im Deutschen „Ehrgeizige Karte“ ist ein absoluter Klassiker der Kartenkunst und wird auch von den bekanntesten Profis seit Jahrzehnten mit großem Erfolg vorgeführt. Doch was macht die Routine zu einem derartig starken Zauberkunststück und welche Fehler sollte man vermeiden? Das beleuchten wir in diesem kurzen Theorie-Workshop.   Die richtige Präsentation der Ambitious Card   Auch bei der Ambitious Card gilt: Die Präsentation ist wichtiger als die Tricktechnik. Nimmt man bei diesem Zaubertrick die Präsentation weg, bleibt eine Spielkarte, die immer wieder nach oben wandert – ganz nett, aber nach dem zweiten Mal auch nicht mehr besonders. Deswegen sollte Sie sich eine tolle Präsentation ausdenken, die zu Ihrer Routine und zu Ihrem Charakter passt. Dabei ist es völlig egal, ob sie eine lustige Präsentation (z.B. die klassische ehrgeizige Karte, die auf Knopfdruck nach oben springt), oder eine ernstere Präsentation wählen (gesellschaftlicher Aufstieg demonstriert mit Spielkarten). Hauptsache sie passt zu Ihnen als Künstler und Sie fühlen sich damit wohl.   Struktur der Routine: „In der Kürze liegt die Würze“   Es gibt hunderte Griffe für die Ehrgeizige Karte. Deswegen neigen gerade Einsteiger gerne dazu, sämtliche Techniken aus dem eigenen Repertoire in ihre Routine einzubauen. Das Resultat ist nicht selten ein Kunststück mit etlichen Phasen, die mehrere Minuten dauert, jedoch keine sinnvolle Struktur enthält. Für den Zauberkünstler mag das befriedigend sein, ein Zuschauer empfindet dies aber schnell als langweilig und zäh. Deswegen ist es ratsam, die 4-5 besten und stärksten Phasen seines Repertoires auszuwählen und diese zu einer kurzen und unterhaltsamen Routine zu verschmelzen. Die Reihenfolge der gewählten Griffe ist hierbei entscheidend. Die verschiedenen Phasen sollten so angeordnet werden, dass sich das Kunststück von der Wirkung des Effekts stetig steigert. Am Anfang muss da etwas rumprobiert werden: Ordnen Sie Ihre Phasen so an, dass die Ihrer Meinung nach stärksten Effekte am Ende stattfinden. Dann testen Sie die Zuschauerreaktionen auf die einzelnen Effekte und bauen Ihre Routine gegebenenfalls um.     Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Struktur ist die Verschmelzung der verwendeten Techniken. Es ist aus tricktechnischer Sicht sehr wichtig, dass die einzelnen Phasen nahtlos ineinander übergehen können. Ein Beispiel: Wenn Sie in der dritten Phase einen Double Lift als Technik verwenden müssen, ist es ratsam in Phase 2 einen Griff zu verwenden, der Ihnen diese Ausgansposition für Phase 3 verschafft – zum Beispiel den Tilt-Move. Wenn Sie Ihre Techniken und Griffe nicht sinnvoll kombinieren, müssen Sie während der Routine ständig heimlich die nächste Phase vorbereiten. Das macht das Publikum skeptisch und lenkt von der Präsentation ab.   Das Finale der Ambitious Card Routine   Das Wichtigste eines jeden Kunststücks ist natürlich das Finale. Suchen Sie sich hierbei den stärksten Effekt aus Ihrem Pool als Finale aus. Die finale Phase sollte die Routine gut abrunden und dem Zuschauer klar signalisieren, dass das Kunststück zum Ende gekommen ist. Sie sollte dem Publikum außerdem am stärksten im Gedächtnis bleiben und der Anhaltspunkt für später erzählte Geschichten sein. Daryl beispielsweise wickelt das Kartenspiel zum Finale mit einem dicken Seil ein, was den Effekt absolut unmöglich macht – darüber wird auch lange nach der Show noch gesprochen.   Beliebte Fehler   Falschmischen: Vermeiden Sie den Fehler, das Spiel während der Routine zu mischen. Es ist verlockend, die Zuschauerkarte durch cleveres Falschmischen oben zu halten. Doch das zerstört den Kern des eigentlichen Kunststücks: Das magische Erscheinen der Karte oben auf dem Spiel. Wenn Sie das Spiel zwischendurch mischen oder abheben, bekommt der Zuschauer den Eindruck, dass die Karte durch Geschick nach oben gelangt. Wenn die Karte jedoch ohne jegliche sichtbare Manipulation des Spiels nach oben kommt, ist das wesentlich näher an echter Zauberei. Verwendung nicht-signierter Karten: Viele Anfänger scheuen sich davor, die Zuschauerkarte unterschreiben zu lassen, da hierdurch die Karte zerstört und das Spiel dünner und dünner wird. Oft werden deswegen Sticker verwendet, um die Karte ohne Schäden zu markieren. Machen Sie diesen Fehler bitte nicht. Dass der Zuschauer seine Karte signiert, ist aus mehreren Gründen essentiell für die Routine. Durch die Unterschrift ist für den Zuschauer zu 100% klar, dass seine Karte nach oben gekommen ist und kein Duplikat. Dadurch entsteht ein magischer Effekt und kein Puzzle, das erst mit der Untersuchung des Kartenspiels im Nachhinein zum Erfolg wird. Außerdem ist diese Spielkarte eine Investition für die Zukunft: Die Unterschrift macht die Karte zu einem persönlichen Gegenstand für den Zuschauer. Die Chancen steigen also, dass der Zuschauer die Spielkarte behält und aufhebt. Das steigert die Wahrscheinlichkeit, dass die Zuschauer von Ihnen erzählen und so Ihren Bekanntheitsgrad und Ihre Chancen auf zukünftige Buchungen zu erhöhen.   Quellen für gutes Lehrmaterial   So, das war es soweit zu den wichtigsten Aspekten der Ambitous Card. Doch das war nur die Theorie, die jetzt in die Praxis umgesetzt werden muss. Dabei ist es wichtig, nur von absoluten Profis zu lernen und nicht etwa von Amateuren auf YouTube oder ähnlichen Plattformen. Nur von Profis lernt man die Techniken richtig und kann so ein tolles Kunststück auf die Beine stellen. Ein tolles Nachschlagewerk zum Plot ist zum Beispiel „Crash Course 2“ von Brad Christian und Ellusionist. Viel Spaß beim kreativen...

Theorie-Workshop: Charakterfindung für Zauberkünstler

am Jul 13, 2015 in Allgemein, Tipps & Tricks

Jeder Zauberkünstler macht sich Gedanken über sein Material, seine Requisiten und seine jeweiligen Skripte bzw. Präsentationen. Doch die allerwenigsten machen sich tatsächlich aktiv Gedanken darüber, wer sie auf der Bühne überhaupt sind. Zu wissen, welcher Charakter man in der Zauberkunst ist, spielt eine extrem große Rolle und wirkt sich nachhaltig auf das eigene Programm aus. Was ist wichtig bei der eigenen Charakterfindung? Wir haben ein paar Punkte zusammengetragen.   Die eigene Persönlichkeit   Wer bin ich im „echten Leben“? Bin ich ein seriöser Banker oder der Klassenclown? Bin ich offen gegenüber anderen? Bin ich etwas langsamer oder extrem aufgeweckt? All das gehört zum eigenen Charakter. Sie sollten Ihre Persönlichkeit in der Zauberkunst immer Ihren wahren Charakterzügen anpassen. Das steigert die Authentizität Ihrer Person und so auch die Sympathie beim Publikum. Und wenn Sie dem Publikum sympathisch sind, steht einer erfolgreichen Performance nichts mehr im weg.   Rollenspiel?   Wenn man sich ausführlich mit seinen Charaktereigenschaften beschäftigt hat, sollte man sich überlegen, welchen Charakter man letztendlich in der Zauberkunst einnehmen möchte. Da gibt es im Grunde zwei verschiedene Möglichkeiten: Das Schlüpfen in eine Rolle:Hier erfinden Sie Ihren Charakter neu und erschaffen eine eigene Kunstfigur, die bei Vorführungen in Erscheinung tritt. Ein Beispiel ist der liebenswerte Drache „Piff, the Magic Dragon“, gespielt von John Van der Put. Das ist ein absolutes Musterbeispiel: Hier ist das Skript, das Kostüm und die benutzten Requisiten komplett an den eigenen Charakter angepasst. Wer vom humorvollen Drachen noch nichts gehört hat, sollte sich dringend ein paar seiner Vorführungen ansehen – eine Lehrstunde in Sachen Charakterfindung. (https://www.youtube.com/watch?v=HybdQUCepFw   …bei dem dort gezeigten Kartentrick handelt es sich übrigens um „VDP“ von John van der Put… erhältlich bei SteMaRo-Magic.de) Doch auch hier gilt: Der erfundene Charakter sollte mit den Eigenschaften Ihres echten Charakters einhergehen. Sonst wirkt er aufgesetzt und das nimmt einem oftmals die Glaubwürdigkeit beim Publikum. „Ich bin einfach nur ich“:Das ist natürlich auch eine Option und erleichtert es Ihnen ungemein, während einer Vorführung auch authentisch zu sein. Hierbei ist es immer wichtig, sich bei jedem Schritt zu fragen: Würde ich das im „echten Leben“ auch so machen? Würde ich diese Kleidung wirklich tragen? Passen diese Requisiten zu meinem „echten Ich“? Diese Wahl dieses Charakters ist wohl für die meisten Anfänger die beste Wahl, da man sich nicht verstellen muss und sich mehr auf die eigentliche Zauberei fokussieren kann.   Die Auswahl geeigneten Materials:   Im Kern dreht sich bei einer Zaubershow natürlich im Wesentlichen trotzdem alles um die Zauberei. Doch welche Zaubertricks passen ins Programm und zum eigenen Charakter? Das lässt sich meistens sehr schnell erfühlen. Ein ernster Mentalist sollte in seinem Programm natürlich keine Ballontiere basteln. Genauso wenig sollte ein als Pirat verkleideter Kinderzauberer die Gedanken seines Publikums lesen. Selbstverständlich sind das Extrembeispiele und es ist nicht immer ganz so offensichtlich. Deswegen ist es durchaus nicht falsch, im Zweifel eine Routine einfach ins Programm zu stecken und auszuprobieren. Hier werden Sie ziemlich schnell merken, ob der Effekt zu Ihrem Charakter passt.   Kleidung und Requisiten   Die Auswahl des Outfits und der verwendeten Requisiten ist ebenfalls sehr wichtig, denn sie trägt ungeheuer zur Präsentation des eigenen Charakters bei. Im Beispiel „Piff“ weiß man von der ersten Sekunde, mit wem man es hier zu tun hat – und das ohne ein gesprochenes Wort des Zauberkünstlers. Die Auswahl trägt allgemein auch zur Atmosphäre bei und sollte deshalb auf keinen Fall unterschätzt werden. Gerade bei den Requisiten wird oft nicht so viel Wert auf das Äußere gelegt, Hauptsache sie funktionieren. Doch das Publikum merkt unterbewusst genau, wenn etwas nicht zusammenpasst. Das senkt nicht nur Ihre Authentizität auf der Bühne, sondern schöpft auch Verdacht, dass das Geheimnis nur in den Requisiten liegt.   Abschließende Bemerkungen   Beim eigenen Charakter gibt es natürlich kein Richtig oder Falsch. Jeder sollte den Charakter einnehmen, in dem er sich besonders wohl fühlt und mit dem er die beste Performance abliefern kann. Den passenden Charakter hat man natürlich auch nicht von heute auf morgen gefunden, das ist ein langjähriger Prozess über hunderte Vorführungen hinweg. Auch hier gilt wieder das Prinzip „Trial and Error“. Also viel Spaß und Erfolg beim...

Die neuen Produkttests auf Zaubertricks.org

am Apr 8, 2015 in Aktuell, Wissenswertes

Sicher kennen Sie das: Sie sehen einen Trailer zu einem neuen Zauberartikel, der Ihnen bahnbrechende Innovation in der Zauberkunst oder einen unfassbaren magischen Effekt verspricht. Im Trailer sieht das alles unglaublich aus – und natürlich wollen Sie wissen, wie das funktioniert und stellen Sich das Kunststück schon an einem tollen Platz in Ihrem Programm vor. Und dann wird der Artikel endlich geliefert, Sie legen die DVD ein, blättern durch die Instruktionen oder sehen sich die Requisiten an und… Sie sind bitter enttäuscht. Das Kunststück ist überhaupt nicht praxistauglich oder funktioniert nicht wie versprochen, und schon landet es im Schrank bei den vielen anderen nicht anwendbaren Tricks und verstaubt. „Ich denke, jeder Zauberkünstler, der schon öfter auf dem magischen Markt aktiv war und Zauberprodukte eingekauft hat, wird diese Erfahrung schon mindestens einmal gemacht haben.“   Doch was lässt sich dagegen tun?   Wir haben es uns schon längst zur Aufgabe gemacht, neue Artikel auf dem Markt ausgiebig für Sie zu testen und Ihnen anschließend Feedback zum Produkt zu geben. Wichtige Punkte hierbei sind die Qualität der Requisiten und der Instruktionen, Verständlichkeit, Praxistauglichkeit und natürlich insgesamt der Mehrwert für unsere Kunden. Artikel, die unsere strengen Tests nicht bestehen, werden Sie nicht regulär im Sortiment von SteMaRo-Magic.de finden.   Aber auch zu diesen Zauberartikeln und Zaubertricks die den SteMaRo-Produkttest nicht bestehen, werden sie auf „www.zauberartikel.org“ ein kurzes Review finden, in welchem Sie die Gründe für das Nichtbestehen nachlesen können.   Auch wenn ein Artikel aus unserer Sicht nicht für das allgemeine Sortiment geeignet ist: Für den ein oder anderen Zauberkünstler könnten die genannten Minuspunkte eventuell nicht relevant sein. So kann jeder für sich nachvollziehen, ob das Produkt den persönlichen Ansprüchen standhält. Die nicht aufgenommenen Artikel können Sie natürlich gerne per Mail bei uns anfragen, wir kümmern uns um alles weitere und beschaffen natürlich auch diese Artikel jederzeit auf Ihren Wunsch hin.   Bei unseren Tests ist unser einziges Ziel, Sie kompetent und sachlich zu beraten. Wir testen die Produkte objektiv und greifen keine Trickerfinder oder Künstler persönlich an – im Mittelpunkt der Analyse steht einzig und alleine der jeweilige Zauberartikel. Ebenfalls verzichten wir neuerdings auf ein Wertungssystem nach Punkten oder Sternen, da sich einfach nicht alle Zauberartikel so einfach vergleichen lassen. Bei einem Bühnenkunststück beisielsweise sind die Prioritäten natürlich ganz anders verteilt, als bei einem Close Up Zaubertrick. Deswegen zeigen wir Ihnen lediglich die Vor- und Nachteile eines Produktes auf und entscheiden nur über die Aufnahme in das SteMaRo-Sortiment – alles andere entscheiden Sie.   Natürlich können in einem Review nicht immer alle Fragen jedes Künstlers beantwortet werden, die Tests sollen lediglich eine Orientierungshilfe für die Kaufentscheidung bieten. Falls Sie über die Tests hinaus noch Fragen zu einem Artikel haben, können Sie selbstverständlich weiterhin unseren Service kontaktieren, wir beraten Sie...