Unterschied zwischen Stand-up Card Magic und der Großen Kartenschule von Roberto Giobbi

am Jun 12, 2019 in Wissenswertes

Eines ist sicher: Derjenige der die Große Kartenschule von Roberto Giobbi gelesen hat – und das sind immerhin die meisten guten Kartenkünstler – der wird bei der Lektüre des Buches „Stand-up Card Magic“ einige Ähnlichkeiten und Parallelen feststellen können. Die dort beschriebenen Palmage-Techniken sowie das Falschabheben, das Filieren, das Forcieren und die Kartenkontrolle werden natürlich in der Großen Kartenschule ausführlichst behandelt und erklärt. Dennoch bietet das Buch Stand-up Card Magic eine Menge neuer Aspekte und viele interessante Hintergrundinformationen die im Standard-Werk – der großen Kartenschule – nicht zu finden waren. Stand-up Card Magic befasst sich vorrangig mit Kartentechniken für den Salon- und Bühnenbereich, daher kann dieses Werk als ideale Ergänzung zur großen Kartenschule gesehen werden.

Skripte in der Zauberkunst

am Dez 3, 2018 in Tipps & Tricks, Wissenswertes

Viele Anfänger dürfen sich von Profis immer dasselbe anhören: „Die Präsentation ist wichtiger als die Tricktechnik“. Natürlich ist eine gute Tricktechnik sehr wichtig, aber tatsächlich ist eine gute Präsentation in einem Kunststück unerlässlich. Denn ohne diese kann eine Routine zwar täuschend sein, ist dabei aber wahrscheinlich wenig unterhaltsam. Der Kern jeder Präsentation ist natürlich der Text, den man verwendet – also das, was man während der Vorführung des Zaubertricks so alles sagt. Der gesprochene Text füllt das Kunststück mit Inhalt und Bedeutung. Viele Profis benutzen dabei ein festes Skript für Ihre Kunststücke, andere variieren ihre Präsentation spontan je nach Publikum und Situation. Hierbei gibt es keine richtige Herangehensweise, wir stellen lediglich drei verschiedene gegenüber und zeigen die jeweiligen Vor- und Nachteile auf. Improvisation – Zaubern ohne Skript Das ist die wohl anspruchsvollste Variante. Ohne jegliches Skript zu zaubern birgt natürlich die Gefahr, dass dem Zauberkünstler in mancher Situation buchstäblich die Worte fehlen – das wirkt dann unprofessionell und nimmt dem Kunststück die Wirkung. Bei richtiger Ausführung wirkt die Präsentation dann aber sehr natürlich und erlaubt die maximale Flexibilität, sich an jede Situation anzupassen. Für eine erfolgreiche Umsetzung ist jedoch eine Menge lyrisches Talent und auch Erfahrung nötig. Anfänger sollten sich auf jeden Fall zumindest in den Grundzügen überlegen, um was es in ihrer Präsentation geht. Zaubern mit Skript Mit einem festen Skript zu zaubern kann große Theatralik hervorrufen und verhindert zudem, dass das Kunststück ins Stottern kommt. Außerdem verleiht ein Skript dem Zauberkünstler mehr Sicherheit und er kann sich mehr auf die Tricktechnik konzentrieren. Die Gefahr eines vorgeschriebenen Textes: Bei schlechter Anwendung kann die Präsentation schnell unnatürlich und „runtergeleiert“ wirken. Ein gutes Skript sollte immer so wirken, als wäre vieles davon spontan. Bei Stand Up Comedians sind auch immer die Witze am wirkungsvollsten, von denen man denkt, dass sie spontan während der Performance entstanden sind. Die gute Mischung – Das „Stichpunkt-Skript“ Die meisten Zauberkünstler, besonders Hobbyisten und Amateure arbeiten wohl mit einer Mischung aus Skript und Improvisation. Zu wissen, was man sagen will und trotzdem spontan die passenden Worte spontan während der Vorführung zu finden, ist in vielen Situationen die beste Lösung. Eine Möglichkeit besteht darin, sich Stichpunkte zu den einzelnen Phasen eines Kunststücks niederzuschreiben. Während der Performance kann man sich dann auf diese als Gedankenstütze verlassen und sie spontan ausformulieren. Das wirkt sehr natürlich und trotzdem ist man textsicher. Abschließende Bemerkungen Wie bereits erwähnt gibt es beim Erstellen einer guten Präsentation für ein Kunststück keine absolute Lösung. Jeder muss diejenige Variante finden, die am besten zum eigenen Charakter und zu den eigenen Stärken und Schwächen passt. Für Anfänger wird reines Improvisieren wohl nicht geeignet sein, genauso wenig ist ein starres Skript für den Profi immer die richtige Wahl. Auch kann nicht für jedes Kunststück dasselbe Schema angewendet werden. Bei Close Up ist es beispielsweise viel wichtiger als auf der Bühne, Raum für Improvisation und Dialoge mit dem Publikum zu lassen, da die Zuschauer viel stärker eingebunden werden. „Trial and Error“ ist wie immer auch beim Skripten...

Tücher erscheinen lassen mit der Genie Tuchproduktions-Röhre

am Jan 10, 2017 in Wissenswertes

Tatsächlich ist es extrem einfach, auf der Bühne eine richtig große Menge an bunten Seidentüchern praktisch aus dem Nichts erscheinen zu lassen. Extra für diesen Zweck gibt es die so genannte „Genie Tuchproduktions-Röhre“ – dieses Bühnen-Requisit nimmt Ihnen die ganze Arbeit ab und bietet Ihnen zugleich eine Menge Möglichkeit. Fingerfertigkeit ist hierfür überhaupt nicht nötig, denn die Handhabung ist wirklich extrem einfach. Die Vorführung der Genie Tuchproduktions-Röhre lässt sich wie folgt beschreiben: Zunächst zeigen Sie Ihren Zuschauern eine Röhre aus Holz welche sich aufklappen lässt. Die Zuschauer können dabei ganz deutlich durch die Röhre hindurch und in die Röhre hinein blicken – somit kann jeder anwesende bestätigen, dass diese Holz-Röhre wirklich vollkommen leer ist. Anschließend klappen Sie die Röhre wieder zu, greifen mit der Hand von oben hinein und ziehen eine ganze Menge kunterbunte Seidentücher heraus. Ein farbiges Tuch nach dem anderen kommt zum Vorschein und flattert langsam auf den Bühnenboden, wo sich schließlich ein regelrechter Tücher-Haufen bildet. Sofort lassen Sie die Zuschauer erneut durch die Röhre hindurch blicken – wenn Sie wollen können Sie diese auch wieder aufklappen um jegliche Skepsis zu beseitigen. Kaum dass sich alle Beteiligten nochmals davon überzeugt haben, dass die Röhre völlig leer ist, klappen Sie diese wieder zu und ziehen sogleich weitere bunte Tücher in verschiedenen Größen...

Wenn aus Magie ein echter Kriminalfall wird

am Jun 28, 2016 in Wissenswertes

Dass Gegenstände verschwinden, ist in der Welt der Magie völlig normal. Ebenso gewöhnlich ist es, dass Dinge erscheinen. Diese Tatsachen sind auch Nichtmagiern bekannt. So dachte sich ein raffinierter Scheckbetrüger Ende der 80er Jahre: „Warum nicht einen Scheck verschwinden und dafür Geld erscheinen lassen“. Die Umsetzung dieses Vorhabens war dann jedoch gänzlich unmagisch, jedoch nicht weniger Effektvoll. Den richtigen Riecher muss man haben. In den drei Bundesstaaten Indiana, Illinois und Tennessee wurden plötzlich vermehrt merkwürdig riechende Schecks eingelöst. Die Schecks fühlten sich auch schmierig feucht an und wurden daher von den Bänkern zunächst moniert. Die Kunden erklärten daraufhin, dass die Schecks versehentlich ins Wasser gefallen seien. Daraufhin wurden diese Schecks in allen Fällen eingelöst und der entsprechende Gegenwert auf die Konten der Kunden gutgeschrieben. Diesmal hatten die Banken den Schaden. Kurz nach Einlösung der Schecks stellte sich heraus, dass diese mit einer Chemikalie getränkt worden waren. Je nach Umgebungstemperatur dauerte es zwischen 10 und 15 Stunden bis die Bankschecks zu Asche zerfielen. Noch bevor die Banken reagieren konnten, hoben die Betrüger das Geld von den Konten ab und verschwanden daraufhin spurlos. Aber nicht nur Banken sondern auch Geschäftsleute, die mit diesen Schecks bezahlt wurden, erlitten einen z.T. erheblichen Schaden. Wer hat den Zaubertrick gesehen? Zwischen Dezember 1987 und Februar 1988 wurden auf diese Weise mit ca. 20 Schecks insgesamt zwischen 50.000 und 80.000 Doller ergaunert – vielleicht auch etwas mehr, so genau weiß man das nicht. Kaum jemand hat jemals gesehen, wie sich so ein präparierter Scheck auflöste, da dies meist in einer Schublade oder während eines Transportes in einem gepanzerten Wagen praktisch unbemerkt vonstatten ging. Nur ein einziges Mal löste sich ein Scheck direkt vor den Augen eines Bankangestellten auf. Er sagte später aus, dass sich zunächst die Ecken des Schecks aufrollten und das Papier anschließend zerfiel. Dank dieser Beobachtung konnte der Betrug aufgedeckt werden. Später kamen dann noch einige Schecks zum Vorschein, die sich nur teilweise zersetzt hatten – so wurde die Spur noch klarer. Der Fehler im System. Dieser Scheckbetrug konnte nur durch einen Fehler im System funktionieren, der von den Betrügern schamlos ausgenutzt wurde. Nämlich wurden die Schecks von der Bank sofort auf das Kundenkonto gutgeschrieben, jedoch gab es eine Sperrfrist in der das Geld nicht abgehoben werden konnte. Während dieser Zeit wurde von der Verrechnungsstelle geprüft, ob der Scheck auch tatsächlich gedeckt war. Sofern ein Scheck einmal nicht gedeckt war, erhielt die Bank von der Verrechnungsstelle eine Negativmeldung und das Geld konnte von der Bank wieder eingezogen werden. Wenn die Bank hingegen binnen der Sperrfrist keine Negativmeldung von der Verrechnungsstelle erhielt, wurde das Geld freigegeben und an den Kunden ausbezahlt. Dadurch, dass sich die Schecks bereits auf dem Weg zur Verrechnungsstelle auflösten, konnten diese auch nicht mehr geprüft werden und somit gab es keine Negativmeldung. Und das Ende vom Lied? Keiner der Betrüger konnte jemals überführt werden. Die relativ einfache Zusammensetzung der Chemikalie ist der Polizei und auch einigen Insidern bekannt. Über die Formel wird jedoch aus verständlichen Gründen das „Tuch des Schweigens“ gedeckt. Parallelen zur Zauberkunst von heute. Der Zauberkünstler Julius Frack lässt zwar keine Schecks und auch kein Papier verschwinden, aber er benutzt zum Schreiben eine Tinte, die sich kurz nach dem Auftragen spurlos auflöst. Dies erinnert zwar an den oben genannten, verschwindenden Scheck, allerdings wird diese spezielle Tinte nicht im Zahlungsverkehr sondern in der Bühnenzauberei eingesetzt – und das mit sehr großem...

Wie man den Vapr am Arm befestigt

am Sep 6, 2014 in Wissenswertes

Jeder Unterarm ist anders – entsprechend sitzt der Vapr (von Will Tsai / SansMinds Magic) je nach anatomischer Beschaffenheit in einem anderen Winkeln zur Handfläche. Idealerweise sollte das Vapr-Gimmick natürlich möglichst parallel zum Handfläche ausgerichtet werden, denn dann wird die Rauchwolke auch an die richtige Stelle gelenkt. Bei sehr kräftigen Unterarmen kann es jedoch vorkommen, dass der Vapr eben nicht mehr parallel zum Arm sitzt, sondern an der Vorderseite steil in Richtung Handgelenk zeigt. Dies ist ungünstig, denn im schlimmsten Fall wird der Rauch dann nicht richtig heraus sondern teilweise gegen das Handgelenk gepustet, was eine saubere Dosierung unmöglich macht. Aber es gibt eine ganz simple Lösung für dieses Problem! Einfach ein gefaltetes Taschentuch zwischen Arm und Vapr-Manschette klemmen, dadurch wird das Vapr-Gimmick vorne etwas angehoben und der Dampf wird wieder exakt in die korrekte Richtung...